iENA 2016
Mit rund 700 Ausstellern aus 28 Ländern ist die Erfindermesse iENA eine bedeutende Drehscheibe des internationalen Erfindungswesens. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums konnte der Österreichische Innovatoren-, Patentinhaber- und Erfinderverband (OPEV) auch bei der 68. iENA wieder mehrere Jugend Innovativ-Teams betreuen. Die Jugendlichen präsentierten ihre kreativen Projekte einem breiten Publikum und nutzen die Chance, um im internationalen Umfeld erste Vermarktungsgespräche zu führen – mit großem Erfolg: alle vier Projekt-Teams wurden von der hochkarätigen Jury mit Medaillen ausgezeichnet. "Die Teilnahme am Wettbewerb bringt wichtige Qualifikationen für die weitere Karriere und ermöglicht weltweite Kontakte zu Lizenznehmern sowie potenziellen Verwertern", betont Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, der den jungen Teams herzlich gratuliert.
GOLD-Medaillen gingen an:
CareBed – CareGood, das Pflegebett – Christian Leitner, Petra Proprenter und Josef Rampitsch
HTL Wolfsberg, Kärnten
Das Projekt-Team „CareBed – CareGood, das Pflegebett“ hat ein Pflegebett designt, das die Arbeit der Pflegenden maßgeblich vereinfacht und den Komfort der bettlägerigen Personen deutlich erhöht. Die Patientinnen und Patienten liegen auf einer fächerartigen Konstruktion mit Matratzenelementen, die wie Finger ineinander greifen und um einen Drehpunkt geschwenkt werden können. Durch Absenken und Ausschwenken der Hälfte der „Finger“ können die Matratzenelemente gesäubert und frisch überzogen werden. Der Patient bzw. die Patientin bleibt in der Zwischenzeit auf dem nicht ausgeschwenkten Teil des Bettes bequem liegen.
Slackline Tensioning System – Daniel Höllerer und Jonathan Reisinger
HTBLuVA Waidhofen/Ybbs, Niederösterreich
Da die derzeit auf dem Markt befindlichen Spannsysteme für Slacklines ursprünglich nicht für diesen Sport konzipiert und daher in der Funktion nicht sehr zufriedenstellend sind, hat das Projekt-Team eine neuartige Spannvorrichtung für Slacklines, das „Slackline Tensioning System“ entwickelt, die die Nachteile konventioneller Produkte behebt. Mittels Gleichstrommotor kann die Slackline nun gespannt werden. Ein eigens eingebauter Mikrocontroller sorgt für die automatische Kraftmessung und Regelung beim Spannen. So wird nicht nur der Spannvorgang vereinfacht und die Vergleichbarkeit bei Wettbewerben gewährleistet, sondern auch die Sicherheit jener Personen, die das Seil spannen, maßgeblich erhöht.
Variabler Rollstuhlantrieb – Martin Fohringer und Martin Hinteramskogler
HTBLuVA Waidhofen/Ybbs, Niederösterreich
In Pflegeheimen und Krankenhäusern sind die Patientinnen und Patienten oft nur für die Dauer ihres Aufenthalts auf Rollstühle angewiesen. Diese sind im Regelfall nicht elektrisch betrieben sondern müssen vom Pflegepersonal oder den Angehörigen angeschoben werden. Aus diesem Grund machte es sich das Team „Variabler Rollstuhlantrieb“ zum Ziel, einen abnehmbaren Zusatzantrieb für verschieden Rollstuhltypen herzustellen und so das Befördern von Personen im Rollstuhl vor allem auch bei leichten Steigungen zu erleichtern. Bei Bedarf kann ähnlich wie bei einem E-Bike der Antrieb zugeschaltet und sogar auf die Schrittgeschwindigkeit der Schiebenden eingestellt werden. Die leichte und kompakte Konstruktion ermöglicht eine einfache Montage auf verschiedenen Rollstühlen.
Eine SILBER-Medaille hat gewonnen:
Farbverändernde Holzbeschichtungen – Hubert Schwarz, Matthias Wintersteller und Alexander Zeppetzauer
Holztechnikum Kuchl, Salzburg
Holzfassaden werden dadurch, dass sie der Sonneneinstrahlung unmittelbar ausgesetzt sind, mit der Zeit alt und vergrauen. Das Projekt-Team „Farbverändernde Holzbeschichtungen“ hat eine Holzbeschichtung entwickelt, die je nach Sonnenlicht ihre Farbe verändert, die Holzoberfläche vor UV-Licht schützt und somit ebendieses Vergrauen des Holzes verzögert. Die Beschichtung verdunkelt das Holz bei UV-Einstrahlung. Wenn die Sonne verschwindet, kehrt auch der ursprüngliche Farbton wieder zurück. Die Änderung des Farbtons wird durch die Beigabe eines sogenannten photochromen Stoffes erreicht, der dem Grundlack beigemengt wird.
Jugend Innovativ „Ideen Raum geben!“
Im Rahmen der 30. Wettbewerbsrunde sind interessierte junge Menschen im Alter von 15 bis 20 Jahren erneut aufgefordert, ihre kreativen und innovativen Ideen zu entfalten und diese in Form von Projekten auszuarbeiten. Es darf geforscht, experimentiert, getüftelt, designt und quergedacht werden. Im Jubiläumsjahr werden die innovativen Ideen der Jugendlichen ganz besonders gefeiert und im Zuge von vier Halbfinal-Events, die im April stattfinden und beim großen Bundes-Finale 2017 Anfang Juni ausgezeichnet. Es winken Geldpreise in Höhe von 33.000 Euro sowie Reisepreise zu internationalen Messen und Wettbewerben für die Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge mit den besten Projekten. Die Teilnahmebedingungen, der Link zur Online-Anmeldung sowie weiterführende Informationen zum Wettbewerb sind unter www.jugendinnovativ.at abrufbar. Anmeldeschluss ist der 22. Dezember 2016.
Über Jugend Innovativ
Jugend Innovativ ist der größte österreichische Schulwettbewerb für innovative Ideen. Er wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für Bildung von der Austria Wirtschaftsservice GmbH abgewickelt und von der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative unterstützt. Der Wettbewerb wird laufend von Weiterbildungs-Maßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer zu den Themen „Teaching Innovation“ und „Rechte an geistigem Eigentum für Schulprojekte“ sowie von Praxis-Workshops für Schülerinnen und Schüler erfolgreich begleitet.