3D-Druck mit recycelten Rohstoffen
HTL 1 Lastenstraße
2020/21
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis
Engineering I
EUR 1.500,-
Vor kaum zehn Jahren war der 3D-Druck das neueste Zukunftsmodell: Allein die Vorstellung, alles einfach ausdrucken zu können, ließ die Herzen höherschlagen. Mittlerweile ist er Standard, aber Ottilie Normalverbraucherin oder auch die Industrie ärmerer Regionen haben immer noch keinen 3D-Drucker bei sich herumstehen. Die typischen Filamente, also das Material, das man oben einfüllt, damit unten ein Bauteil rauskommt, ist immer noch ziemlich teuer.
Roland Strasser und Patrick Strohmeier, Schüler an der Klagenfurter HTL 1 Lastenstraße, wollen lieber mit alten PET-Flaschen drucken. Die wären sonst sowieso Müll, also warum nicht was Nützliches damit machen? Die kühne Idee ging auf, sobald sie auf Filament verzichteten und einen eigenen Extruder für das PET-Granulat entwickelten. Und siehe da: Das Ergebnis ist größer, schneller und billiger. Viel billiger: statt 30 Euro pro Kilo nicht einmal einer. Die Revolution am 3D-Markt steht unmittelbar bevor.
Der Aufbau des Granulat-Extruders ist denkbar einfach: Durch den Heizblock windet sich ein motorbetriebener Schlangenbohrer, der den Kunststoff in Form von Granulat von oben zuführt, durch den Heizblock schmilzt er auf die richtige Konsistenz – eine Herausforderung, die durch Berechnungen von Querschnitt und Wärmeleitfähigkeit des Stoffes bewältigt wurde. Ein Verklemmen der einzelnen groben Teile zwischen Rohr und Motor wurde durch einen anderen Winkel gelöst. Am Ende flutschte alles so gut durch, dass das Duo die Größe der Düse mehr als verdoppeln konnte. Der Drucker speit jetzt in kürzerer Zeit mehr Material aus. 80 x 80 x 80 cm sind möglich. Nur Dimension ist keine dazugekommen: Mit aktuellem Stand ist der Druck immer noch 3D. Aber wer weiß, was in zehn Jahren ist?
Fotocredit: © Team "3D-Druck mit recycelten Rohstoffen"