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Amal: Spielerisch und leicht Deutsch lernen

HTL Ottakring

2016/17

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis;

EUR 500,-


Amal: Spielerisch und leicht Deutsch lernen
Vor allem Flüchtlingskinder sollen Zugang zu einer bildhaften App für das unkomplizierte Erlernen der deutschen Sprache erhalten.

Ausgesprochen gut. „Amal“, das ist Arabisch und bedeutet sowohl Hoffnung als auch Sehnsucht. „Amal“, das ist auch Wienerisch und kommt in Sätzen vor wie: „Das g’hört jetzt endlich amal g’macht.“ Ein durchaus passender Titel für eine ansprechende Sprachlern-App für Kinder, die Deutsch lernen möchten, müssen oder sollten, obwohl ihnen niemand dabei hilft und obwohl sie noch nicht schreiben und lesen können. Das trifft zum Beispiel auf Kinder zu, die aus ihrem Herkunftsland fliehen mussten und in weiterer Folge nach Österreich, nach Deutschland oder in die Schweiz gekommen sind. 

Schnia Abdullahpour, Jakub Blakala, Manuel Frei und Sandra Matkovic sind angehende Medientechnikerinnen bzw. Medientechniker. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der HTL Ottakring wollten sie, von der Lektüre teils unfairer Medienberichterstattung über Geflüchtete genervt, etwas tun, um ebendieser Gruppe das Leben zu erleichtern. Die Idee: Wenn Kinder Deutsch lernen, tun sie sich leichter in ihrem Umfeld, und jenen, die sie nicht mögen, wird der Wind aus den Segeln genommen. Zwei Fliegen mit einer App also. 

Flugs wurde eine kleine Förderung aufgestellt, denn die Android-App selbst soll kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das Team teilte sich die Programmierungs-, Gestaltungs- und Organisationsarbeit auf. Nach einigem Hin und Her wurde sogar ein Kooperationspartner für die Verbreitung der App gefunden: der Verein Wiener Kinderfreunde. Aber auch einen Social-Media-Auftritt gibt es, der sich aufgrund der jungen Zielgruppe natürlich an deren Eltern, Betreuerinnen und Betreuer richtet. 

Die erste Version vermittelt, in Kategorien aufgeteilt, 150 deutsche Wörter. Kleine Bilder und Audio-Files erleichtern das Verständnis, generell kommt das Programm weitgehend ohne schriftlichen Text aus. Ein kleines Quiz mit mehreren Antwortmöglichkeiten prüft das Gelernte ab. Das Maskottchen von Amal ist – vielleicht als ironischer Hinweis auf den Unterschied zwischen Austria und Australia – ein freundlicher Koalabär mit schwarzem Stirnband und Umhang, der von Hand gezeichnet und dann digital nachbearbeitet wurde. So einfach und plastisch wie möglich soll den Kindern die Sprache vermittelt werden. Denn dann ist es ja vielleicht wie mit dem Fahrradfahren: Amal Deutsch können, immer Deutsch können.