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AMMON – Ammoniakerzeugung mittels modifizierter Organismen

HTL Braunau

2021/22

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis

Science

EUR 500,-


AMMON – Ammoniakerzeugung mittels modifizierter Organismen
Mit gentechnisch veränderten Cyanobakterien stellt ein Duo an der HTL Braunau die Ammoniakproduktion auf klimafreundlichere Beine. Das derzeit übliche Verfahren verursacht drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes.

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Immerhin: Ein Businessplan ist geschrieben. Die Forschungsergebnisse von Christian Eberherr und Alina Neuleitner an der HTL Braunau sind so vielversprechend, dass sie mit zwei Klassenkollegen eine klimafreundliche Ammoniakproduktionsfirma gründen. Bis der wichtige Energie- und Wasserstoffträger großtechnisch auf ihre neu entwickelte Weise hergestellt werden kann, braucht es noch einige Experimente und guten Willen. Aber der Anfang ist gemacht.

Ammoniak, das ist das, wonach öffentliche Toiletten manchmal riechen. Das Gas besteht aus einem Stickstoffatom und drei Wasserstoffatomen (also: NH3) und ist zwar nicht angenehm, aber wichtig, weil es zur Herstellung aller anderen stickstoffhaltigen Verbindungen herangezogen wird, vor allem in der Düngerindustrie. Das zur Ammoniakproduktion etablierte Haber-Bosch-Verfahren arbeitet mit hohen Temperaturen und Drücken und macht drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes aus.

Kein Vergleich zur Braunauer „Ammon“-Methode mittels modifizierter Organismen. Als Grundlage dienen Cyanobakterien. Sie gewinnen ihre Energie durch Fotosynthese und betreiben als Einzige nebenbei auch Stickstofffixierung, wandeln also den elementaren Stickstoff (zu dem die Luft zu immerhin 78 % besteht) in etwas anderes um, und zwar ganz natürlich, nicht, weil die chemische Industrie sagt, dass sie müssen. Eine Spezies des Cyanobakteriums, Anabaena variabilis PCC 7120, wurde im Labor nun genetisch so modifiziert, dass sie das Ammoniak, das sie eigentlich für sich selbst produziert, abgibt.

Klingt böse, aber im eigens aufgebauten Bioreaktor geht es Anabaena sehr gut. Sie wird mit Licht, CO2 und Stickstoff versorgt und sonst in Ruhe gelassen. Eine Methode, die auch für die menschliche Spezies in der Bakterienbackstube gut funktionierte: Die beiden redeten einander nur drein, wenn sie darum gebeten wurden.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber