Bambus, eine grüne Alternative
HTBL Pinkafeld
2020/21
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis
Sustainability
EUR 1.500,-
Reisepreis:
Weltausstellung EXPO2020 in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Ursprünglich ging es um Straßenkinder in Ruanda. Ihnen bauten nunmehr Ehemalige der HTBL Pinkafeld im Zuge einer Diplomarbeit ein Heim, wobei zu diesem Zweck auf einer Übungsfarm als Baumaterial reichlich Bambus angepflanzt wurde. Beim Studium dieser Arbeit fiel Hanna Heinisch, Maximilian Seier und Johannes Widnhofer, Angehörige der nächsten Generation, etwas auf: Viele bauen mit Bambus und wissen nicht so genau, warum. Es ist ja auch ein erstaunliches Material: so leicht und dennoch so robust! Die fehlenden wissenschaftlichen Grundlagen sind dann wohl auch der Grund dafür, dass die Baubranche von tausend verschiedenen Bambusarten hauptsächlich auf einer aufbaut, sie heißt Guadua angustifolia. Ja warum denn nicht auch einmal Phyllostachys viridiglaucescens, wenn diese Sorte zum Beispiel gleich um die Ecke wächst?
So machten sich die drei an die Entwicklung einer Methode zur Prüfung lokaler Bambusvorkommen auf ihre Eignung als Baumaterial. Dazu wurden diverse Bambusproben erst getrocknet, dann bei unterschiedlichen Lasten wurde beobachtet, dokumentiert und ausgewertet. Es entstand ein ausführlicher Katalog zu Druck-, Abscher-, Biege-, Zug und Lochleibungsversuchen (ja, bei Letzteren werden Löcher in die Leiber der Bambusstangen gebohrt).
Die Ergebnisse zeigten tatsächlich eine Tendenz zugunsten der oben genannten Art Phyllostachys und so weiter, die auch als Meergrüner Flachrohrbambus bezeichnet wird. Das Entscheidende aber ist, dass es aufgrund der entwickelten Methode gar nicht mehr darauf ankommt, welche Art zu Verfügung steht. Nicht nur Partnerschulen in Martinique und Ruanda, auch Baumeisterinnen und -meister rund um den Äquator können nun beherzt zum Bambus greifen – und wissen, warum.
Fotocredit: © Team "Bambus, eine grüne Alternative"