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Beat the Track

HTL Braunau

2014/15

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis Kategorie Sonderpreis idea.goes.app; EUR 1.500,-.


Beat the Track
Stefan Kieleithner und Moritz Kubesch haben gerade erst den Führerschein gemacht und lieben das Autofahren; ihr Diplomarbeitsprojekt hat also mit Autos zu tun.

Audiofahren. Sie sind außerdem dem Charme der Apple-Produkte erlegen; folglich besteht ihr Projekt in der Entwicklung einer App für deren Betriebssystem iOS. Ein Autorennspiel fürs Handy – so weit, so bekannt. Nur dass dieses Spiel für eine Personengruppe konzipiert ist, der das Vergnügen eines Autorennens, ja sogar das des Auto-langsam-Dahintuckerns in der Realität verwehrt bleibt: Blinde und Sehbehinderte.  

Während andere Spiele auf visuelle Effekte setzen und ungeschaut eher unspektakulär sind, ließen diese beiden Autorenn-Autoren den optischen Teil einfach weg. Bei „Beat the Track“ entsteht der Eindruck des Realismus rein auf der auditiven Ebene, und gefahren wird mit dem Handi am Handy: Je nach Neigungswinkel vor und zurück ändert sich die Geschwindigkeit des virtuellen Fahrzeugs; kippt der oder die Spielende das Gerät zur Seite, vollführt er oder sie damit den Einschlag des Lenkrads nach links bzw. rechts. Entsprechend verändern sich auch akustische Signale wie das Motorbrummen, das Reiben des Fahrzeugs am Streckenrand oder – tricky in der Ausführung – der Doppler-Effekt bei sich näherndem und sich entfernendem Verkehr. Durch In-App-Einkäufe – die die App finanzieren und daher werbefrei machen sollen – dürfen Racepoints erworben werden, die sich wiederum in besseren Reifen, Motoren und dergleichen ausdrücken können. Manchmal regnet oder schneit es, auch das verändert die akustische Fahrdynamik. Und von Level zu Level wird alles immer schwieriger, wie bei jedem spannenden Spiel. 

Als eingefleischte Apple-Fans stürzte sich das Audio-Duo sofort auf die 2014 neu eingeführte Programmiersprache Swift und schrieb mit hochgetunter Drehzahl an dem Programm. Das Marketing soll sich gezielt an Blindenstammtische, aber auch an die Angehörigen von Menschen mit Sehbehinderung richten, die das Spiel nutzen können, um begeistert die Augen zu schließen und gerade so bessere Einblicke in die Welt ihrer Lieben zu erlangen. So schnell können sie gar nicht schauen, wie diese Audio-Autos dahinrasen.