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Bestimmung und Auswirkung radioaktiver Belastungen auf die Süß- bzw. Salzwasserfauna

HLUW Yspertal

2020/21

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis

Science

EUR 2.000,-

 

Int. Veranstaltungen:

32. European Union Contest for Young Scientists 2021, virtuell


Bestimmung und Auswirkung radioaktiver Belastungen auf die Süß- bzw. Salzwasserfauna
Atomkarpfen, nein danke! Die Folgen der großen Reaktorunfälle 1986 und 2011 zeigen sich immer noch an den Strahlenwerten von Wassertieren. Ein Duo von der HLUW Yspertal hat genau nachgemessen, bei welchen Fischen der Verzehr am ungefährlichsten ist

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Es gibt genügend Gründe für Fischfans, sich am heimischen Bestand zu bedienen. Nach dem Motto „Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr – wenn ich den Fisch verzehr“ lässt sich die lokale Wirtschaft stützen und durch die Vermeidung langer Transportwege auch der ökologische Schuppenabdruck klein halten.

Das reicht nicht? Dann haben Michael Pichler und Marie Strasser noch einen guten Grund für Fischen im eigenen Teich ausfindig gemacht und mittels umfassender Analysen belegt: Europäische Fische sind weniger verstrahlt, und generell ist die Belastung mit dem Radionuklid Cäsium-137 im Süßwasser geringer als im Salzwasser. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der HLUW Yspertal nahmen die beiden Messungen mit dem Becquerel-Monitor LB 200 vor (ein Becquerel ist die Einheit, die eine bestimmte Menge an radioaktiver Substanz angibt). Die Folgen von Katastrophen wie jene in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 sind nach wie vor an Flora und Fauna, ja in der Umgebungsluft messbar. Gerade bei Wassertieren spielen aber auch Atomversuche und die Abladung von nuklearem Müll in den Ozeanen eine Rolle.

Streifen verschiedenster in Österreich erhältlicher Fischfilets vom Flussbarsch bis zum Alaska-Seelachs, von den Miesmuscheln bis zum Bachsaibling, wurden also in die Bleikammer des Monitors gefüllt – und brachten unterm Strich eine grundsätzlich beruhigende Erkenntnis: Prinzipiell ist alles essbar, und sogar im Pazifik ist die Strahlungsbelastung mittlerweile exponentiell gesunken. Allerdings gibt es keine klare Grenze, ab der Schäden für den menschlichen Körper garantiert auszuschließen sind. Süßwasser aber schneidet insgesamt besser ab als Salzwasser, wobei hier die Proben aus Mittlerem Ostatlantik und Westlichem Indik am wenigsten belastet sind. Mahlzeit!

Fotocredit: © Team "Bestimmung und Auswirkung radioaktiver Belastungen auf die Süß- bzw. Salzwasserfauna"