Biologische Strohdämmung
HTL Braunau
2020/21
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis
Sustainability
EUR 2.000,-
Int. Veranstaltungen:
32. European Union Contest for Young Scientists 2021, virtuell
Besser strohgedämmt als strohdumm. Das sagt sich so einfach, aber Fassadendämmungen aus Stroh sind tatsächlich umweltfreundlicher – und somit klüger – als andere Dämmplatten, deren Herstellung bereits einen kräftigen ökologischen Fußabdruck zeigt, bevor der Fassade überhaupt dämmert, dass sie gedämmt wird. Überhaupt kann die Baubranche, was die Reduktion von CO2-Emissionen betrifft, noch einiges an Verbesserungen vertragen.
Aber auch das ist natürlich leicht gesagt. Ganz so leicht wie ein Strohhalm ist die Lage jedoch nicht, wie Alexander Brunnauer und Johannes Stöllberger festgestellt haben. Für ihr Diplomprojekt, die Herstellung einer formstabilen Wärmedämmverbundsystemdämmplatte mussten sie sich einiges an ähnlich langen Wörtern anlesen. Ihre Schule, die HTL Braunau, ist nämlich nicht auf den Sektor Bauwesen spezialisiert.
Dennoch nahmen die beiden die Herausforderung an und stellten fest: Auf das Bindemittel kommt es an, also darauf, was Stroh und Stroh zusammenhält. Mehrere Kandidaten schieden aus, nach einer schweißtreibenden Recherchephase entschied man sich für ein rein biologisches Bindemittel. Kein Kunststoff und keine chemischen Zusätze weit und breit: Die Dämmplatten sind kompostierbar und schadstofffrei. Tests ergaben zudem, dass sie Brände nicht verbreiten. Nach langen Jahren der erfolgreichen Nutzung kann das gesamte Produkt problemlos wieder in den Stoffkreislauf eingebunden werden.
So etwas hat es noch nicht gegeben. Daher haben Brunnauer und Stöllberger, die seit zehn Jahren dieselbe Klasse besuchen, schon viel professionellen Zuspruch erhalten und erwägen die Gründung eines Start-ups. Denn warum soll, wer mit Stroh dämmt, damit nicht Geld wie Heu verdienen?
Fotocredit: © Team "Biologische Strohdämmung"