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Bionic Eye

TGM - Die Schule der Technik

2023/24

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis Engineering II

EUR. 750,-


Bionic Eye
Künstliche Augen fallen auf, weil sie sich nicht bewegen. Am TGM - Die Schule der Technik in Wien macht ein Projektteam nun erste Schritte hin zu einer innovativen Augenprothese, die die Bewegungen des gesunden Auges mitmachen kann.

 

Manchmal läuft sie noch im Fernsehen, die amerikanische Krimiserie „Columbo“. Dem Darsteller des titelgebenden Ermittlers, Peter Falk, war schon im Alter von drei Jahren wegen Krebs ein Auge entfernt worden. Dass der Mord zu Beginn gezeigt wurde und bekannt war, wer ihn begangen hatte, verleitete böse Zungen zur Aussage: „Nach zehn Minuten versucht man nur noch zu erraten, auf welcher Seite das Glasauge sitzt.“

Künstliche Augen sind – zum Glück – selten, daher können sie ein Gegenüber irritieren, das daran nicht gewöhnt ist – was wiederum die betroffene Person zusätzlich belastet. Der Grund: Wenn das echte Auge sich bewegt, bleibt das falsche starr. Diese Erfahrung machte auch eine Bekannte von Jasin Eltelby, Anastasia Jovanovic, Julia Rohowsky und Theodor Wightman, die eines ihrer Augen infolge eines Unfalls verloren hatte. Die TGM-Schüler*innen brachte das auf eine ambitionierte Projektidee: Wenn es gelänge, die Bewegungen des natürlichen Auges im künstlichen zu spiegeln, dann müssten die Columbo-Fans lange rätseln.

Schlüssel zur imitatorisch begabten Augenprothese ist die Untersuchungsmethode der Elektrookulografie. Dabei werden die Bewegungen des gesunden Auges aufgenommen, die gesendeten Biosignale analysiert. Ein Mikrocontroller verarbeitet die derart gewonnenen Daten. Diese gelangen kabellos an eine Visualisierungssoftware, die die Bewegungen auf der Prothese grafisch darstellt. Das eine Auge präsentiert sozusagen einen Live-Videofeed des anderen.

Geplant ist zunächst ein elektromechanisches Vormodell für das „Bionic Eye“. Ein weiteres Team könnte die reale Umsetzung als Diplomprojekt vorantreiben. Vorerst sieht es aber schon einmal vielversprechend aus, die Stimmung im Wiener Team ist gut. 

 

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber