BionicArm
HTL Braunau
2023/24
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis ICT & Digital
EUR. 750,-
Mehrere Familienmitglieder von Julian Gerstlohner arbeiten in der Pflege, Fabian Schratz arbeitet ehrenamtlich als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz. Beide bekommen mehr tragische Geschichten von Krankheiten und Unfällen mit, als den meisten von uns lieb wäre. Ein besonders schockierendes Detail: wie oft Gliedmaßen amputiert werden müssen – infolge von Arterienverkalkungen oder im Krieg.
Aber die beiden sind auch Schüler an der HTL Braunau und gewohnt, Dinge in den Griff zu kriegen. Und da der richtige Zugriff gerade bei Armprothesen das Entscheidende ist, lasen sie sich in diese spezifische Materie ein. Erkenntnis: Es gibt erstaunlich vieles auf dem Markt, aber: Die Prothesen sind oft teuer und kompliziert, die Handhabung der Armhebung ist oft nicht intuitiv. Und das, obwohl die Technologie eigentlich bemerkenswerte Fortschritte macht.
Nunmehr Prothesenprofis, wollen die beiden den Armen Beine machen. Ihr eigener „BionicArm“ setzt auf eine Kombination aus biomedizinischer Sensorik, Reizerkennung und Bildverarbeitung in Echtzeit. Eine integrierte KI erkennt, was für ein Gegenstand ergriffen werden soll. Je nachdem, ob es eine Zahnbürste oder eine Flasche ist, kann der künstliche Arm anders reagieren. Dass das Objekt in die Hand genommen werden soll, weiß er, weil die betroffene Person mit einer LED-Brille entweder ein spezielles Blinklicht angeschaut oder eine bestimmte Muskelgruppe angespannt hat. In Zukunft kann sich das Team sogar vorstellen, Motor Imagery zur Steuerung einzusetzen. Allein der Gedanke an eine Bewegung würde diese dann auslösen.
Ihre Software-Expertise behalten Fabian Schratz und Julian Gerstlohner aber nicht für sich. Die Grundidee wollen sie zwar patentieren lassen, insgesamt ist das ganze Projekt aber Open Source.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber