BlueVision
HTBLuVA Salzburg
2023/24
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis ICT & Digital
EUR. 2.500,-
Die Sehnensuche geht weiter. Schon frühere Projektteams der HTBLuVA Salzburg haben mit der stadteigenen Fachhochschule und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Sachen Sehnen zusammengearbeitet. Dieses Jahr sind Karen Chung, Sarah Hörl und Sarah Maultasch dran, und es wird bunt.
Denn beim zweitägigen Workshop am Institut für Sehnen- und Knochenheilkunde der PMU beschäftigte sich das Trio vor allem mit histologischen Färbungen, also dem Einfärben von Gewebeproben, um sie voneinander zu unterscheiden und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Jetzt hat es die Aufgabe, eine Software zu entwickeln, die eine solche Färbung – konkret Alcianblau und Kernechtrot – auswertet und so feststellt, ob eine Tendinopathie vorliegt, die Sehne also krank ist, oder nicht.
Wie stark sich eine Sehne etwa nach einer Sportverletzung regeneriert hat, lässt sich unter anderem daran erkennen, ob sie Glycosaminoglykane (GAGs) enthält. Diese sauren Polysaccharide bilden sich besonders in geschädigtem oder heilendem Gewebe. Diese GAGs lassen sich mit Alcianblau einfärben. Die vorhandenen Zellkerne wiederum bekommen Kernechtrot verpasst. Mit einer Mikroskopiekamera werden Bilder von den Proben angefertigt, deren hohe Auflösung viele Rechner bisher vor Probleme stellte. Außerdem musste Fachpersonal die Bilder zeitaufwändig auswerten.
Die neue Software „BlueVision“, geschrieben in der Programmiersprache Python, übernimmt das meiste davon automatisch. Sie erkennt Details wie die exakte Sehnenschnittdicke und reagiert sensibel auf unvermeidbare Unstimmigkeiten. So lassen sich dank den farbenfrohen Schüler*innen nun auch ohne individuellen Profiblick verlässliche Schlüsse auf die Gesundheit der entnommenen Probe ziehen. Erste Tests erwiesen sich als vielversprechend: Die PMU bekommt, wonach sie sich schon lange sehnt.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber