CALLBACK

Es waren einmal eine Geldbörse und ein Handy, die waren unzertrennlich. Kaum entfernte sich die eine vom anderen mehr als ein paar Meter, schlug das zurückgelassene Objekt Alarm. Alle rundherum erbarmten sich und machten sich sofort auf die Suche, auf dass die beiden wieder vereint wären.

Es ist geradezu märchenhaft, was die Junior-Company an der HTL Mödling sich hat einfallen lassen. Nicht ganz so utopisch wie die ursprüngliche Idee von Fritz Wamser: eine Hose, die sich sofort meldet, wenn Geldtasche oder Telefon daraus verloren gehen. So anziehend der Gedanke, erwies er sich als schwer umsetzbar (etwa, weil man die Hose niemals waschen dürfte), aber im Bereich des „Tagging“ wollten er und seine Mitgründer*innen Matias Bokan, Benedikt Palmer, Emil Sagl und Benedikt Seidl gerne bleiben.

Das Produkt, das nun mit Businessplan, Social Media, Marketing und allem Drum und Dran auf den Markt kommen soll, ist der „CALLBACK Echobuddy“. Anders als bestehende „Airtags“ funktioniert er nicht über GPS, sondern mit einem portablen Bluetooth-Low-Energy-Tracker, auch bekannt als BLE-Modul. Der eingebaute Chip kann zwar keine großen Datenmengen senden, aber mehr als „Ich vermisse dich!“ braucht es ohnehin nicht. Dafür verbraucht BLE weniger Strom und hat daher eine höhere Akkulaufzeit, sodass kein Tag ohne Tag vergeht. Statt nur durch einen Peilsender wird die vergessliche oder bestohlene Person mit schnellen und starken Vibrationen informiert. So bemerkt sie den Verlust etwa noch vor dem Verlassen einer U-Bahn und kann sofort reagieren.

Aber das romantische Märchen geht weiter, so wie die Kreativität des Projektteams. Eines Tags lernten Geldbörse und Handy nämlich einen Schlüsselanhänger kennen. Eifersucht? Keineswegs. Aus dem Paar wurde ein Trio, ebenso unzertrennlich.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber