CASA – Camera Aided Sheet Analyzer
HTBLA Neufelden
2020/21
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis
Engineering II
EUR 1.500,-
Wer weiß, was eine Stippe ist? Laut Wikipedia eine Sauce, in die man Brot eintunkt! Dies aber wohl eher bei den bundesdeutschen Nachbarinnen und Nachbarn. Im vorliegenden Fall ist wohl eher die andere Art von Stippe gemeint: ein Oberflächenfehler an einer Kunststofffolie. Der Firma Starlinger viscotec in St. Martin im Mühlkreis ist es wichtig, diese kleinen „Einschlüsse“ auszuschließen. Dennoch kommen sie immer wieder vor. Damit derlei mangelhafte Proben niemals die Außenwelt erreichen und Einkaufende vom Kauf ansonsten makelloser Schwedenbomben, die darin verpackt sind, abschrecken, muss jede einzelne Folie auf die etwa 50 Mikrometer großen Stippen untersucht werden: Jemand hält sie gegens Licht und schaut, ob alles glatt ist.
Bei ihrem Sommerpraktikum erfuhren es Raphael Leitner, Kilian Reiter, Florian Weiß und Tobias Wögerbauer am eigenen Leibe: Stippenzählen macht keinen Spaß. So holten sie sich für ihre Diplomarbeit an der HTBLA Neufelden den Auftrag, die undankbare und gesundheitsschädliche Aufgabe an ein Gerät auszulagern. Die Hälfte des Teams kümmerte sich um die Konstruktion, die andere um die Software. Der Camera Aided Sheet Analyzer (CASA) sieht im Prototyp ein bisschen aus wie eine kompakte Mikrowelle mit Bildschirm und ist auch sonst ein ziemlich heißes Teil.
Eine Kamera erkennt an der eingelegten A4-Folie die Fehler und fotografiert sie, worauf die Zählung mithilfe einer Bilderkennungssoftware folgt. So genannte Polarisationsfilter vor Lichtquelle und Kamera machen die Spannungen, die durch die Einschlüsse entstehen, klarer sichtbar. Die Ergebnisse sind anschaulich darstellbar und kann auf einem USB-Stick gespeichert werden. Dieser Prozess ist vom Produktionsablauf unabhängig und daher in jedem Labor willkommen. Stippen stoppen leicht gemacht!
Fotocredit: © Team "CASA"