Ceres Plantory

Fabian Stitny interessiert sich für Pflanzen. Daher weiß er (im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen) auch, was Hydroponik ist: eine Anbaumethode für Nutz- und Zierpflanzen, die dabei in künstlichen Nährlösungen gehalten bzw. intensiv mit solchen bewässert werden. Es handelt sich um einen beliebten Ansatz in der vertikalen Landwirtschaft, also dem Anbau mit mehrstöckigen Gebäuden. Fabian Stitny ist aber auch Schüler der HTBLVA Rankweil und dort speziell mit Datenwissenschaft befasst. Daher wissen er und seine Kolleginnen Jenny Lampert, Angelina Rupp und Marie Schrotter, was künstliche Intelligenz leisten kann.

All dies zusammen eingegraben und gegossen, wächst und gedeiht das ideale Diplomarbeitsprojekt: „Ceres Planatory“ ist der Prototyp einer vertikalen Farm, die hydroponisch und möglichst rohstoffarm arbeitet, dabei aber dennoch möglichst hochwertigen Ertrag bringen soll. Die Daten für die mit pH-, Licht- und Wassertemperatursensoren, diverse Aktoren und eine Mikrocontroller ausgestattete Steuerung liefert die KI nach eingehendem Training. Die unter Überwachung durch vier Kameras gezüchtete Pflanze ist in diesem Beispiel: eine Erdbeere.

Die KI erhält über Sensoren und Aktoren alle nötigen Daten zum Volumen der einzelnen Pflanzen, zum Zustand der Frucht, der Blüte und der Blätter und wertet all das aus. Fehlt der Erdbeerpflanze Licht, Wasser oder ein Nährstoff oder stimmt der pH nicht, nimmt die KI die erforderlichen Anpassungen vor. Das System funktioniert auch in Innenräumen und ohne grünen Daumen. Übrigens: Der Mythos, wonach vertikal gezüchtete Pflanzen ungesünder seien, weil sie nie die echte Erde gesehen hätten, ist wissenschaftlich widerlegt.

Die Rankweiler Erdbeere will nun einen praktischen Beweis antreten, und das noch dazu mit Geschmack. Daumen aller Farben hoch!

Fotocredit: ©  aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber