Coming Home Safe
HTL Wien West
2022/23
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis Entrepreneurship
EUR. 1.500,-
Publikumspreis
EUR. 1.000,-
Eine App, damit andere ständig wissen, wo ich bin? Klingt nach dem ultimativen „Äh ... nein, danke“! Wer lässt sich schon freiwillig überwachen?
Also, da gäbe es schon ein paar. Leider leben wir nicht in absoluter Sicherheit. Die Anzahl gemeldeter Vergewaltigungsversuche – einige davon erfolgreich – ist in Österreich immer noch beträchtlich. Menschen auf dem Heimweg durch dunkle Gegenden, konkret Frauen, sind bisweilen also dankbar, wenn jemand auf sie schaut. Besonders, wenn sie das Tracking selbst beginnen und beenden können, wie bei einem neuen System des Wiener Vereins Coming Home Safe. Eine Vertreterin des Vereins trat auf der Suche nach Programmiertalenten an die HTL Wien West heran. Sie fand Lukas Semler, Benjamin Stauf und Ena Zekic, die selbst verblüfft waren, wie schnell sie die App fertig konzipiert, programmiert, von bestehenden Produkten abgegrenzt und bis hin zu den seltensten „Edge Cases“ getestet hatten.
Voilà: Wenn die Nutzerin sich für das Tracking bei „Coming Home Safe“ angemeldet hat, sieht sie ihren Standort auf einer Karte – ebenso wie die Mitarbeiter*innen des Vereins. Zwei Buttons sind nun buchstäblich in Alarmbereitschaft. Der eine ermöglicht einen unauffälligen Live-Chat. Ist dafür keine Zeit, erklingt nach Drücken des anderen digitalen Knopfes ein lauter Signalton, der Angreifer verschrecken soll. Jedenfalls aber wissen die Leute bei Coming Home Safe stets, wo sie die Polizei hinschicken müssen.
Diese Arbeit ist freilich gemeinnützig, Profit macht das Ottakringer Projektteam vorerst keinen. Doch während ein Auge über die Gegenwart wacht, ist ein anderes bereits in die Zukunft gerichtet: Eine Lizenzierung ins Ausland könnte ebenso Geld bringen wie eine Variante für Eltern, die ihre Kinder tracken möchten. Wie das dann mit der Freiwilligkeit ausschaut? Darüber reden wir noch.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber