Corona-Ampel mit CO2-Messung
HTL Wien West
2020/21
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis
Entrepreneurship
EUR 1.500,-
Was haben wir gefroren, seit regelmäßiges Stoßlüften als wirksame Maßnahme gegen eine Ansteckung mit Viren bekannt ist! Aber wahrscheinlich haben wir die Fenster noch nicht oft genug aufgemacht. Besonders in Schulklassen mit 25 Personen wird die Luft schneller schlecht, als uns lieb ist. Diese Erkenntnis wird uns auch nach der Corona-Pandemie noch begleiten.
Einen Nachweis dafür lieferte Jakob Estermann mit einem Luftgütemesser, den er auf Anregung des Elternvereins einer benachbarten Volksschule komplett mit Schaltung, Gehäuse, Mikrocontroller und Sensoren entwickelte. Gerade rechtzeitig zum Ende des zweiten Lockdowns erfolgte die Übergabe. Das Gerät misst den CO2-Gehalt in der Raumluft und meldet anhand einer LED-Balkenanzeige, sobald die Luft nicht mehr rein (grün), sondern der Kohlendioxidwert problematisch ist (gelb). In der Regel ist das nach gut einer Viertelstunde der Fall. Rot sieht die Klasse, wenn sie die – auch akustischen – Anregungen zum Öffnen der Fenster weitere fünf bis zehn Minuten ignoriert hat.
Der Zweitklässler mit Schwerpunkt Elektronik und technische Informatik erfuhr durch seinen Vater, selbst Lehrer an der HTL Wien West, von dem Projekt und stellte ein Team zusammen. Aufgrund des hohen Zeitaufwands (30 Stunden pro Woche zusätzlich zum Unterricht) lösten sich die anderen Mitglieder rasch in CO2-schwangerer Raumluft auf, sodass diese Ampelkommission aus nur einer Person besteht. Die Bauanleitungen stellt Estermann über Open Source kostenlos zur Verfügung, gleichzeitig verhandelt er über eine Weiterentwicklung mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA. Denn Corona hin oder her, Schule hin oder her: Lüften geht immer. Dann können sich die Viren (und nicht nur die) warm anziehen.
Fotocredit: © Team "Corona-Ampel mit CO2-Messung"