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Das erste Mikroskop - Nachbau des ersten Mikroskopes von Antoni van Leeuwenhoek

PTS Birkfeld

2015/16

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennnungspreis;

EUR 500,-


Das erste Mikroskop - Nachbau des ersten Mikroskopes von Antoni van Leeuwenhoek
Ein Team der Polytechnischen Schule Birkfeld fragt: Wie konnte es Ende des 17. Jahrhundert gelingen, ein Mikroskop aus einer einzigen Linse zu bauen?

Scharf gestellt. Für ihn war es nur ein Hobby: Der Niederländer Antoni van Leeuwenhoek war hauptberuflich Eichmeister für alkoholische Getränke, interessierte sich aber für Mathematik und Physik und erlernte die Kunst des Linsenschleifens. So kam es, dass Leeuwenhoek das erste Lichtmikroskop der Welt aus nur einer einzigen, winzigen Linse baute, mit der ihm bis zu 270-fache Vergrößerungen gelangen. Mit 500 innerhalb kürzester Zeit angefertigten Mikroskopen untersuchte er Zellen und zeigte so unter anderem schon vor über 300 Jahren, wie rote Blutkörperchen durch die Kapillaren eines Kaninchenohres und eines Froschbeines zirkulierten.   

Für sie ist es ein aufwändiges Schulprojekt: Acht Schüler und zwei Schülerinnen der Polytechnischen Schule Birkfeld haben sich auf eine mikroskopische Zeitreise begeben. Da keine genauen Aufzeichnungen darüber vorliegen, wie Leeuwenhoek zu seiner Erfindung kam, wollten sie ebendieses Geheimnis, nun ja, unter die Lupe nehmen. Zehn Schülerinnen und Schüler bauten zehn Mikroskope, deren Leistung in weiterer Folge mit den schuleigenen Geräten verglichen werden soll. Ein physikalisch, aber auch historisch hochspannendes Unterfangen. 

Der Fachbereich Metall band in sein Projekt auch die technischen Zeichnerinnen und Zeichner, die Biologinnen und Biologen, die Werkstätten und das Fach Mechanik ein. Optische Gesetze wurden studiert, Bilder aus der damaligen Zeit analysiert, PR-Strategien ausgearbeitet. Arbeitsteilung war wesentlich, zahlreiche auftretende Probleme wurden aber in Gemeinschaftsarbeit gelöst. Während der Zusammenhalt in der Klasse immer größer wurde, wurden die untersuchten Objekte immer kleiner. Das Scharfstellen erwies sich als weitere, doch lohnende Herausforderung: Wie sieht nun der Flügel einer Fliege oder eine Korkzelle durch die Leeuwenhoek-Mikroskope im Vergleich zum modernen Schulmikroskop aus? Neue Welten entstehen, und vor allem: Wie einfach ein Mikroskop funktionieren kann, dass hätte das Team ohne dieses Experiment nie gedacht.  

Antoni van Leeuwenhoek ließ im 17. Jahrhundert den König bei sich antanzen, damit dieser sein Mikroskop bestaunen durfte. Das ist heute anders: Die Nachbauten – und die Nachbauenden – reisen selbst in die Hauptstadt zur großen Präsentation der weltersten Vergrößerungsmaschine.