Downhill Tracker
HTBLuVA Salzburg
2015/16
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis;
EUR 500,-
Profis mit Profil. Wenn’s bergab geht, wollen die meisten von uns gar nicht so genau wissen, wie und warum. Radlerinnen und Radler schon. Besonders die Downhill-Fahrerinnen und -Fahrer, die mit ihren Mountainbikes über Stock und Stein ins Tal rasen, interessieren sich sehr dafür, wie schnell sie waren und welche Strecken sie wie gemeistert haben. Der österreichische Sportler Markus Pekoll zum Beispiel hat bei der Downhill-Europameisterschaft 2013 grob gesprochen eine ziemlich gute Leistung hingelegt: Er hat gewonnen. Aber wie genau? Das interessiert ihn auch im Hinblick auf sein weiteres Training.
Hier kommen Emanuel Dürnberger und Benjamin Mandl ins Spiel. Die beiden Maturanten der HTBLuVA Salzburg sind Techniker im Geiste, Räder sind für sie kleine zahnige Gegenstände, die sich in Maschinen drehen, nicht Sportgeräte auf Bergen. Dennoch fanden sie die Pekoll-aboration rasend interessant. Seine Aufgabe an die beiden: ein GPS-gebundenes Telemetriesystem zu entwickeln, das er fürs Tuning seines Rades beim Training und in Wettbewerben verwenden kann.
Telemetrie ist die Übertragung von Messwerten eines Sensors an eine andere Stelle. Der „Downhill Tracker“ nimmt diese Übertragung mit dem Einplatinencomputer von Raspberry Pi vor, und die „andere Stelle“ ist in diesem Fall ein Smartphone. Auf diesem können Weg-Zeit-Profile und Auswertungen des individuellen Fahrverhaltens mit großer Präzision dargestellt werden. Konkret wird der Federweg der hyrdaulischen Gabel je nach gefahrenem Streckenprofil aufgezeichnet. Aufgrund der Analyse kann die Fahrerin oder in diesem Fall der Fahrer die Federgabel noch perfekter einstellen ‒ und so wertvolle Sekunden gewinnen.
Für diese Sekunden mussten Düringer und Mandl ein Millionenfaches an eigenen Arbeitssekunden investieren, die Computersprache HTML erlernen und sich auch mit ihrem Mathematikprofessor zusammensetzen. Nach feingetuntem Teamwork und minutiös getrackter Arbeitsaufteilung waren die beiden einigermaßen gerädert. Ihr Produkt nutzt dafür jetzt nicht nur Markus Pekoll etwas. Ein selbst entwickeltes universelles Gehäuse schützt den „Track“ vor Dreck und kann ohne große Vorkenntnisse auch etwa auf Motocross-Rädern angebracht werden.