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E-Rollator

HTL Braunau

2011/12

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis Kategorie Engineering, EUR 1.500,-

 

Reisepreis: IENA - Nürnberger Erfindermesse 2012 (Deutschland)


E-Rollator
Einfach einen Schritt voraus Auf glattem Parkett war der Rollator tatsächlich eine Stütze. Doch bei der kleinsten Unebenheit, bei Schlaglöchern und Schrägen hatte die alte Dame mit ihrer Gehhilfe große Mühe. Die Räder stellten sich quer und bockig gegen das Hindernis.

So war sie erst recht auf fremde Hilfe angewiesen. Ihr Enkel half gern, aber als Schüler der HTL Braunau dachte er weiter und brütete bereits über technische Verbesserungen des bestehenden Modells, von denen auch andere Menschen mit Gehbehinderung profitieren könnten. Weil er selbst bereits mit seinem Maturaprojekt begonnen hatte, gab er die Idee an zwei Mitschüler weiter, die diese aufgriffen und schließlich einen Rollator mit Elektromotoren konstruierten.

Die Nachfrage nach einem intelligenten Gerät, das den unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten besser gewachsen sein würde, war groß, wie Markus Moser und Christoph Neuwirth bei einer Befragung im persönlichen Bekanntenkreis erfuhren. Das Problem kannten auch die Herstellerfirmen und dennoch fehlte bislang eine Lösung.

So liehen sich die beiden ein Testgerät und Markus Moser ging an den Start. Schritt für Schritt, mit ganzem Gewicht auf das Modell „Topro Troja“ gestützt. Während er seine Gehhilfe vor sich herschob, notierte Neuwirth die Zugkraft, die notwendig war, um den Rollator über diverse Hindernisse zu hieven. So wurden mit Seil, Zugrolle und einem Gewicht bei einer 43 Millimeter hohen Kante immerhin 50 Newton ermittelt. Ein Kraftaufwand, der für den Schüler kaum zu schaffen war, für ältere Menschen undenkbar.

Und noch etwas fiel den Schülern bei ihrer Feldforschung auf: Bei jedem Schritt verhielt sich der Abstand von Hüfte und Rollator auffallend synchron. So entstand die Idee für Infrarotsensoren, die erkennen, ob nach links, rechts oder geradeaus gelenkt wird. Signale leiten die Information an einen Microcontroller weiter, deren Schaltung die Schüler der Fachrichtung Elektrotechnik/Elekronik selbst dimensionierten. Kommt jemand ganz nah an die Sensoren, bewegt sich der Rollator automatisch in die gewünschte Richtung. Behutsam und sicher und ausschließlich dann, wenn die Finger auf den Drucktastern am Lenker aufliegen.

Bei der Wahl der Motoren fiel die Wahl auf die Schrittmotoren. Am Rollatorgestänge paarweise montiert sorgen sie dafür, dass die Räder gut um die Kurve biegen. Und selbst bei leerem Akku oder wenn es einmal schneller gehen soll, sorgt der Freilauf im neuen System fürs Weiterkommen.

Woher der E-Begleiter seine Energie nimmt? Ganz einfach aus der Steckdose.