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Ein neues Konzept zum ökologischeren und energieeffizienteren Bierbrauen

BG Tamsweg

2015/16

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis;

EUR 500,-


Ein neues Konzept zum ökologischeren und energieeffizienteren Bierbrauen
Ein Schüler geht in einer vorwissenschaftlichen Arbeit den Fortschritten in der Bierbrauindustrie auf den Grund.

Auf Brauschau. Ein berauschendes Thema hat sich Matthias Ziegler vom BG Tamsweg im Rahmen seiner Diplomarbeit ausgesucht. Im Rahmen seines Ferialpraktikums im Sommer 2014 bei der Brauerei Murau lernte der Maturant nicht nur, wie man Bier herstellt, sondern auch, dass Brauprozesse in puncto Umweltschutz und Energieeffizienz nachhaltig optimiert werden können – und zwar ohne dass es deshalb schlechter schmeckt. Große Brauereien in Österreich haben dahingehend schon Maßnahmen gesetzt, zum Beispiel eben Murau oder die Brauerei Göss. Diese sah sich Matthias Ziegler genauer an – in der Hopfnung, am Ende nachweisen zu können, dass bei Anwendung entsprechender Technologien in Brauprozessen weder Hopfen und Malz verloren ist, noch Energie. 

Durch die Einbindung in ein 2011 gebautes Fernwärmenetz und das EquiTherm-System der Firma Krones AG gelingt es der Brauerei Murau, völlig ohne fossile Brennstoffe auszukommen und CO2-neutral zu produzieren. Die Beheizung der für den Brauprozess elementaren Verfahren erfolgt mittels Heißwasser statt – wie sonst eher üblich – mit Dampf, und die notwendige Wärme dafür stammt aus einem regionalen Biomasseheizkraftwerk. Bei Göss wurden nicht nur Sonnenkollektoren zur Wärmeenergiegewinnung installiert, im Oktober 2015 wurde eine Trebervergärungsanlage in Betrieb genommen, wodurch die Brauerei einerseits zur ersten C02-neutralen Großbauerei Europas wurde und andererseits aus dem Treber, der tonnenweise als Restprodukt im Brauprozess anfällt, Biogas und am Ende Energie gewinnt.  

Das alles erforschte Matthias Ziegler. Energie dafür gewann er durch die Unterstützung der beiden untersuchten Brauereien – in Form von Literatur und wichtigen internen Daten, die zum erfolgreichen Abschluss der Arbeit beitrugen. Anhand von Hochrechnungen wurde nämlich festgestellt, dass bei flächendeckender Umsetzung jährlich genug Energie eingespart werden könnte, um Österreich 15 Jahre lang damit zu versorgen. Ein bierklich beeindruckendes Ergebnis.