Entwicklung eines Differenzthermoanalytikmessgeräts (DTA)
HTL Dornbirn
2021/22
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis
Engineering II
EUR 500,-
Kassabons gehören in den Restmüll, weil sie nicht wirklich auf Papier gedruckt werden. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Aber es ist halt leider noch ein bisschen komplizierter mit der Mülltrennung und dem Recycling. Plastikflaschen und Metalldosen landen neuerdings in derselben Tonne wie Milchpackerl, hä? Und was ist mit anderen Kunststoffen, die sich nicht bequemen, eine Flaschenform anzunehmen? Viele werfen sie sicherheitshalber auch auf den Restmüll, sie landen in der Umwelt, auf Deponien, in Asien oder Afrika. Und das alles nur, weil wir alle keine Ahnung haben.
Eine Lösung kommt nun aus der HTL Dornbirn. Sebastian Matt und Roman Redl lassen sich hier im Chemieingenieurwesen ausbilden und wollen keine Fragezeichen mehr, wenn es um die vielen verschiedenen Polymere geht, die den Kunststoffen zugrunde liegen. Ein Differenzthermoanalysegerät (DTA) soll Licht ins polymere Dunkel bringen. Der mit der Plattform Arduino selbst gebaute Apparat sieht aus wie eine mysteriöse Blackbox mit Schornstein, ist aber in der Lage, Substanzen anhand charakteristischer Eigenschaften wie Schmelzpunkt und Glastemperatur zu identifizieren. Kennt man ihre genaue Zusammensetzung, ist es ein Leichtes, den Werkstoff richtig einzusortieren und zu recyceln. Aufgrund zahlreicher 3D-Skizzen und Schaltpläne wurden die richtigen Bauteile im Gehäuse angeordnet, das Gerät wurde verkabelt und die Sensorik kalibriert. Eine Referenzstelle dient stets als Vergleich mit den gemessenen Werten und wirft die Analyse an.
Ziel der Mülldetektive ist aber nicht nur, selbst ein DTA zu haben, sondern Bildungs- und Recyclingeinrichtungen die Möglichkeit zu geben, sich kostengünstig eines zu bauen. Für Betriebe wäre das ein einfaches und schnelles Instrument zur Qualitätssicherung. DTA? Dornbirns Toller Arduino!
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber