Entwicklung eines nachhaltigen Freerideskis aus Holz
Holztechnikum Kuchl
2021/22
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis
Engineering II
EUR 1.500,-
Wenn Skifahren das Leiwandste ist, was man sich nur vorstellen kann, dann muss Freeriden eigentlich unvorstellbar leiwand sein: freies Gelände, keine präparierten Pisten, das Gefühl unberührter Natur und eines Skifahrerlebnisses wie damals. In letzter Konsequenz braucht es dazu aber auch Skier, die zu hundert Prozent aus nachhaltigen Materialien hergestellt wurden. Wenn schon Natur, dann richtig. So dachten sich das zumindest drei Herren, die Ahnung von natürlichen Ressourcen haben: Am Holztechnikum Kuchl beschäftigen sich Daniel Angerer, Maximilian Falzberger und Michael Kreidl hauptsächlich mit dem namensgebenden Stoff, aus dem ... heutzutage nur noch in ihren Träumen die meisten Skier sind.
Ein komplett recycelbarer Freerideski musste also her. Gar nicht so leicht, will der Naturski trotzdem mit den Industrieprodukten mithalten, was Carving und andere Pistentricks angeht. Aber Not macht erfinderisch und motiviert zum Blick in die Geschichtsbücher: So wurden die Stahlkanten wie im Patent von 1929 aufgeschraubt, statt sie mit Leim zu verkleben. Tests zeigten: Solange nichts übersteht, übersteht diese Kante auch hundert Jahre später noch jeden Freeride. Außer der Metallkante wurden tatsächlich nur Holzwerkstoffe, Naturfasern und Kaseinleime verwendet, Furniere aus Eschenholz und Flachsfasern wurden Sandwich-artig übereinandergeschichtet. Natürliche Öle machen die Oberfläche der breiten Bretter gleitfähig.
An der Schwarzwandbahn in Zauchensee kam es schließlich zum ultimativen Test, im flachen und steilen Gelände, im seichten und tiefen Schnee – und sogar auf der präparierten Piste, jeweils im Vergleich mit einem Konkurrenzprodukt. Zwar erzielte letzteres in manchen Punkten die bessere Note, aber der Tester kam in allen Fällen nachhaltig unten an. Und das ist auch ziemlich leiwand.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber