Entwicklung und Konstruktion einer Universal-Hilfswinde für die alpine Forstwirtschaft
HTBLuVA Salzburg
2021/22
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis
Engineering II
EUR 2.000,-
Herr Huber hat viel zu tun. Er betreibt eine Jungrinderzucht, eine Destillerie und nebenbei acht Hektar Waldfläche auf tausend Höhenmetern. Die These, dass es leicht sein soll, hier Transporte durchzuführen, ist so steil wie das ganze Terrain. Da ist es zwar gut, dass Herr Huber über eine Forstseilwinde verfügt, mit der er Baumstämme ziehen kann. Aber das Stahlseil selbst muss ja auch jemand ziehen. Es ist Herr Huber, der dafür seine Muskelkraft einsetzt, auch nicht jünger wird und außerdem ja nebenbei noch Kälber destillieren muss (oder so).
Herr Huber verfügt aber noch über etwas anderes: einen Neffen an der HTBLuVA Salzburg. Der heißt Thomas Huber und verfügt seinerseits über Nerven wie Stahlseile und zwei Teamkollegen, Nico Hainz und Tobias Sacher, die mit ihm gemeinsam eine so genannte Hilfswinde für den Einsatz in der alpinen Forstwirtschaft entwickelt haben. Diese arbeitet mit einer innovativen Hydraulikkupplung. Seiltrommel und Seilturm dieser Konstruktion, die durch Nutzung physikalischer Kräfte den menschlichen Muskeln Belastung abnimmt, sind ihrerseits abnehmbar. Wenn es sich gerade ergibt, kann das Seil aber auch im Freilaufmodus von der Winde gezogen werden. Das erleichtert das flexible Arbeiten im Wald und spart das ständige Auf- und Abspulen, wenn man den Traktor etwa für andere Aufgaben benötigt.
Bevor die Universal-Hilfswinde gefertigt werden konnte, musste erst über technische Zeichnungen und 3D-Simulationen sichergestellt werden, dass jedes Bauteil „fertigbar“ ist und die richtige Festigkeit aufweist. Niemand wand sich aus der Arbeit heraus, die Seilschaft der Teammitglieder blieb fest, und Herr Huber freut sich unumwunden über die forstliche Entlastung. Ist der Wald auch noch so steil, es zieht den Stamm das Kunststoffseil.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber