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Ergonomische Seitenabstützung einer Gebirgstrage für Spezialeinsätze

HTBLuVA Waidhofen an der Ybbs

2013/14

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis Kategorie Design;

EUR 1.500,-


Ergonomische Seitenabstützung einer Gebirgstrage für Spezialeinsätze
Der Berg hat gerufen, hoch geht’s hinaus. Doch dann: ein lockerer Stein, die Kletterin stolpert, stürzt einen Meter, bricht sich das Bein.

Design rettet Leben. Und obendrein fängt es auch noch zu regnen an. Der Kletterkamerad ruft die österreichische Bergrettung, die eilt herbei und transportiert die Verletzte ab. Da das Wetter schlecht ist, kann kein Hubschrauber aufsteigen, der Rettungseinsatz muss zu Fuß erfolgen. Und da unsere Geschichte in naher Zukunft in den Ennstaler Alpen spielt, ist es die von Dominik Stachl im Auftrag des Alpinen Rettungsdienstes Gesäuse designte Gebirgstrage, auf der sich die Patientin geborgen fühlen darf. Diese Trage hat nämlich eine ergonomische Seitenabstützung, die den Transport erleichtert – für Tragende wie Getragene gleichermaßen.

Der Hintergrund: Nicht jedes Gelände, über das Verletzte abgeseilt werden, bequemt sich, senkrecht oder überhängend zu sein. Genau für diese klassischen (Un)Fälle sind die Gebirgstragen der Bergrettung aber ausgelegt. Muss schief, schräg, über Stock und Stein und dabei dann doch dem Abgrund nahe transportiert werden, hilft Stachls zusätzliche Abstützung durch ein verstellbares Stahlrohr, an dessen Ende ein Rad befestigt ist. Dadurch bleiben liegende Patientinnen und Patienten eher gerade, und es lastet weniger Gewicht auf den Menschen, die sie tragen müssen. Mit einer Schnellspannvorrichtung kann die Seitenstütze schnell und einfach an bereits bewährten Tragen befestigt werden.

Stachl, Schüler der HTBLuVA Waidhofen/Ybbs, ist selbst hin und wieder bergrettend im Dienst. Auf der Strecke begegneten ihm schwierige Materialentscheidungen und problematische Details (wie z.B. die Größe des Rades und der Gesamtkonstruktion). Die sind nun abgehakt, der Prototyp wurde an Kletterwänden getestet und wartet auf seinen ersten Einsatz in der Wirklichkeit.

Freilich, niemandem wollen wir die Ehre wünschen, die schmerzhafte Premiere als Patientin oder Patient mitzuerleben. Auch Dominik Stachl fürs Finale Hals- und Beinbruch zu wünschen, ist in diesem Fall wohl eher unangebracht. „Wird schon schief gehen!“ passt angesichts der nicht-senkrechten Hänge, an denen dank ihm bald geborgen werden kann, deutlich besser.