Ferngesteuerter Prüfwagen zur visuellen Kontrolle von längsgeschweißten Profilrohren
HTBLuVA Waidhofen/Ybbs
2023/24
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis Engineering I
EUR. 750,-
Eine Endoskopie ist nicht angenehm. So ein Gerät, das in dich hineinfährt, um dich von innen auszuleuchten und zu fotografieren: brrr. Und: aua. Aber oft notwendig.
Die beste Nachricht im Zusammenhang mit diesem Projekt: Die Endoskopie betrifft keine menschlichen Organe! Bekrochen werden Stahlprofile, also stabförmige Produkte aus Stahl, deren einzelne Abschnitte durch Schweißen fest miteinander verbunden sind. Wie fest, das muss ein Prüfwagen kontrollieren, der je nach Querschnitt des Profils neu konstruiert und gefertigt wird. Mithilfe einer sechs Meter langen Stange wird er in das Formrohr hineingeschoben. Die optische Prüfung führt ein Mensch per Bildschirm durch. Das ist zwar nicht schmerzhaft, aber mühsam.
Zwei stahlharte Profilprofis wollen dem schweißtreibenden Spiel nun ein Ende bereiten: Von einer Firma erhielten Gerald Haselsteiner und Alfons Moser den Auftrag, einen motorisierten Prüfwagen auszuarbeiten, der sich fernsteuern, leicht in Breite und Anstellwinkel verstellen und somit leicht für verschiedene Profilquerschnitte einsetzen lässt. Eine absolute Neuerung auf dem freien Markt.
Von den mechanischen Komponenten – etwa den Laufwerken als Raupenantrieb, hergestellt per 3D-Druck – bis zur Steuerungseinheit – mit drei Schaltern für Richtungs-, Tempowechsel und Start/Stopp – hat das Duo sämtliche Elemente an der HTBLuVA Waidhofen/Ybbs eigenständig entwickelt. Wöchentliche Termine mit dem Betreuungslehrer, penibel ausgearbeitete Konzepte, die nach Rücksprache mit der auftraggebenden Firma wieder verworfen werden mussten, und immer wieder friedlich ausgetragene Meinungsverschiedenheiten zwischen den Teammitgliedern führten zum Erfolg – und schweißten das Team umso fester zusammen. Das wird jeder Prüfwagen bestätigen, auch ohne Endoskopie.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber