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Flotte Bienen - fiese Viren

HBLA Ursprung

2007/08

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie Science, EUR 2.000,-

 

Reisepreis: 20. European Union Contest for Young Scientists 2008, Kopenhagen-Dänemark,

 

Internationale Erfolge

2. Preis ISWEEP 2009 - Die größte internatioale Projektolympiade, Houston/Texas - USA, Kategorie: Umwelt


Flotte Bienen - fiese Viren
Gleich 20 SchülerInnen der HBLA Ursprung beschäftigten sich mit dem mysteriösen Bienensterben, das seit einiger Zeit für Unruhe in den USA sorgt. Mit ihren Untersuchungen hat das Team eine echte Pioneerleistung in Österreich vollbracht.

Amerikanische Imker berichten vom massiven Rückgang ihrer Bienenvölker, Schätzungen zufolge ist im Schnitt bereits jede vierte Biene der aggressiven Krankheit mit dem Namen CCD (Colony Collapse Disorder) zum Opfer gefallen. Österreich ist bisher vom Massensterben verschont geblieben, es wird aber vermutet, dass es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis CCD auf Europa und somit auch auf Österreich übergreift. Ausgelöst wird CCD durch ein Virus mit dem Namen IAPV (Israeli Acute Paralysis Virus), das 2004 zum ersten Mal von israelischen Forschern beschrieben wurde. 2007 erkannte man dann erstmals einen Zusammenhang zwischen dem besagten Virus und dem Massensterben der Bienen. Auch der Befall von Varroa-Milben dürfte dabei eine Rolle spielen, da diese Parasiten viele Krankheiten übertragen.

Im Rahmen ihres Forschungsprojektes untersuchten die ambitionierten BiotechnologInnen heimischen Bienen auf dieses Virus und einige ähnlichen Erregern hin, da bis dato hiernbsp; noch keine IAPV-spezifischen Untersuchungen durchgeführt wurden. Dazu sammelten sie mit der Unterstützung von Imkern und Unis aus ganz Österreich Bienenproben, die sie anschließend für die Laboruntersuchung aufbereiteten, indem sie die virale RNA der Bienen freilegten. Um schließlich das gefürchtete Virus im schuleigenen Labor nachweisen zu können, vervielfältigten die Schüler DNA- bzw. RNA-Abschnitte mittels PCR (Polymerase Chain Reaction) und Reverse Transkriptase.

Die Untersuchungen zum Nachweis des aggressiven IAPV hielten die Schüler einige Zeit in Atem, da anfangs Hinweise auf das Virus gegeben waren. Erleichterung war erst nach der letzten Kontrollanalyse angesagt, als klar war, dass in keiner einzigen Probe das Killervirus vorhanden war. Stressfaktoren wie Varroamilben oder Spritzmitteln erhöhen die Anfälligkeit für die Viruserkrankungen. Der beste Schutz für Bienen ist eine nachhaltige und somit stressfreie Landwirtschaft, wo Österreich im Gegensatz zu den USA punktet. Sollte nun doch der Ernstfall eintreten, so haben die Schüler ein spezielles Notfall-Service für die heimischen Imker erarbeitet.