Ganzkörpersportgerät

Die Pandemie war schlecht für die Fitnessstudios, der Verkauf von Sportgeräten an Privatpersonen hingegen boomte. Das Ganze hatte nur buchstäblich einen Schönheitsfehler: Diese Maschinen waren nicht für den Hausgebrauch designt. In Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmern sehen sie fürchterlich aus und verbauen oft das letzte bisschen Platz. Jetzt, da viele wieder ins Fitnessstudio zurückgehen (oder ins Büro), sind sie zu klobigen Mahnmälern der Faulheit geworden. Sport ist Mord? An der Ästhetik jedenfalls!

Nach der Matura wollen Kilian Lampl, Anton Mayr und Philipp Neuwirth von der HTBLuVA St. Pölten allesamt an der FH Joanneum Industriedesign studieren. Für ihr Diplomprojekt suchten sie schon früh nach entsprechenden Projektpartnern. Erst, als die Firma Studio F. A. Porsche Design an Land gezogen war, kam ihnen die Idee eines Ganzkörpersportgeräts, das in kurzer Zeit möglichst viele Muskelgruppen trainiert und sich außerdem schön in moderne Wohnungen einfügt.

Ersteres gelingt – dies ergab ein intensiver so genannter Bewegungsresearch –, indem das Rudern beim Wildwasserkajakfahren nachgeahmt und in eine exakte Bewegungsführung umgesetzt wird. Denn das Kajaken ist noch einmal komplexer als herkömmliche Rudermaschinen in den Gyms. Zweiteres, der ästhetische Faktor, führt, wohl vom Namen der Partnerfirma inspiriert, in die Welt des Rennsports: Der stromlinienförmige Lamborghini Countach 2022 diente als Vorbild für die Gestaltung, die elegant mit den Gegensätzen rund–eckig spielt.

Ein erstes Vorführmodell bestätigte dem Freundestrio das Funktionieren ihres innovativen Konzepts und ließ einzelne Streits auf dem Weg vergessen. Weitere Verfeinerungen durch Prototypenbau und 3D-Druck sind vorgesehen, Patente werden angestrebt, Herstellerfirmen zur Kooperation aufgefordert. Und das alles bis zur Matura: sportlich!

Fotocredit: ©  aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber