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Gehirnwellenstimmulator

HTL Steyer

2007/08

Erfolge bei Jugend Innovativ

4. Preis Kategorie Sonderpreis IKT, EUR 700,-


Gehirnwellenstimmulator
Neue Methode zur Verbesserung des Einschlafens für Menschen mit Tinnitus.

In Österreich leiden über eine Million Menschen an Tinnitus. Dr. Claus Despineux, Österreichs führender Tinnitus-Spezialist, behandelt seine Patient/innen unter anderem mit einem Rauschsignal, um den störenden Pfeifton mit einem informationslosen Signal zu überlagern und dadurch das Gehirn zu entlasten. Das bis jetzt ungelöste Problem ist allerdings, dass die Patient/innen nachts trotzdem nur schwer schlafen können, da sie selbst ohne den störenden Pfeifton noch immer durch das Rauschen gestört werden.

Zusammen mit Dr. Claus Despineux hat ein Team der HTL Steyr eine neue Methode entwickelt, welche das Rauschen mit Frequenzen moduliert, die dem Alphawellenanteil (Ruhezustand) des Gehirnes entsprechen (Brainwavemodulation). Damit soll das Einschlafen erleichtert werden.
Mittels eines Java-Programms wurde ein patientenspezifisches Audiofile generiert, welchen der Patient über Nacht einfach mit einem MP3-Player über die Polsterlautsprecher abspielen kann. Der Arzt kann dieses modulierte Rauschen individuell anpassen und die Einstellungen in einer Patientendatenbank abspeichern.

Die Probanden werden in der Anfangsphase begleitet und gleichzeitig ein länger dauernder Feldversuch vorbereitet. Erste Rückmeldungen mit Versuchsbeschallungen eines Testpatienten geben Anlass zur Hoffnung, dass dieser Ansatz nicht nur theoretisch funktionieren müsste, sondern auch praktisch zu einer Verbesserung der Lebensqualität vieler Patient/innen ohne strukturellem und kostenmäßigem Mehraufwand führen wird.

Das Produkt wird als Softwarepaket konzipiert, mit dessen Hilfe auf jedem PC oder Notebook eine vom behandelnden Arzt für den jeweiligen Patienten parametrierte MP3-CD erstellt werden kann. Der Patient spielt diese über einen handelsüblichen Player und einem Lautsprecherkissen während der Nacht ab. Bringt der geplante Feldversuch ein positives Feedback, so werden die Erkenntnisse vom Projektpartner Dr. Despineux auf einschlägigen HNO-Kongressen vorgestellt.