Green H2
HTL Dornbirn
2019/20
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis Kategorie
Sustainability
EUR 2.000,-
Es ist nicht leicht, grün zu sein. Immer ist irgendwas, besonders beim Heizen. Um CO2 zu vermeiden, wird auf Photovoltaikanlagen zurückgegriffen. Diese speichern die Sonnenenergie für später. In manch sommerlicher Mittagsstunde nehmen sie aber so viel auf, dass der Strom gar nicht weiß, wo er hinsoll. Dafür fehlt er im Winter.
Und hier kommen Leah Hartmann und Anna-Lena Schleszies ins Spiel. Die beiden denken zwar grün, sind nach Jahren der chemischen Betriebs- und Umwelttechnik an der HTL Dornbirn aber keineswegs grün hinter den Ohren. Ihre Idee, der sie in mehreren Versuchen mit der Uni Innsbruck auf den Zahn fühlten: Wasserstoffherstellung! Mit textilen Elektroden!
Wieso das? Nun, gerade Privathaushalte können mit dem Strom ihrer Photovoltaikanlagen oft wenig anfangen. Das öffentliche Netz damit zu füttern, bringt ihnen deutlich weniger ein, als sie draufzahlen, wenn sie im Winter frieren, weil die Sonne zu wenig scheint. Stattdessen können sie durch Elektrolyse ihren eigenen molekularen Wasserstoff herstellen – das Gas mit der chemischen Formel H2 ist so populär, dass es sogar eine „Nationale Wasserstoffstrategie“ gibt. Derzeit jedoch sind bei der Wasserelektrolyse Elektroden aus Platin im Einsatz. Das ist teuer und wird meist unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut.
Hartmanns und Schleszies’ textile Elektroden sind beweglicher, leichter wiederherstellbar und preiswerter. Konkret setzten sich die beiden mit Elektroden aus Carbonfaser auseinander. Diese leiten elektrischen Strom und Wärme und belegen bereits in anderen Branchen leitende Funktionen. Erster Eindruck: Auch wenn es noch jede Menge – hoffentlich saubere – Luft nach oben gibt, läuft die Wasserstofferzeugung besser als gedacht. Den schädlichen Stoffen wird in Zukunft also noch ordentlich eingeheizt.
Fotocredit: © aws, BTTR Agency