Hand in Hand – das erste Gebärdensprachespiel
BHAK/BHAS Bruck a. d. Leitha
2023/24
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis Entrepreneurship
EUR. 2.500,-
150 Karten, ein Spielbrett und drei Spielpläne, ein Würfel, 25 Spielsteine und sechs Spielfiguren. Was sich liest wie das Zubehör für ein herkömmliches Gesellschaftsspiel, ist in Wahrheit – auch – ein Sprachkurs. So erlernen Kinder und Erwachsene, Hörende und Gehörlose mithilfe von „Hand in Hand“ spielerisch die österreichische Gebärdensprache (ÖGS).
Kein Wunder, denn viele Säuglinge und Kleinkinder können schon mit ihrer Mimik und Gestik kommunizieren, bevor sie überhaupt eine Chance hatten, die gesprochene Sprache zu verstehen. Sophie Kammlander und Leonie Zinniel beschäftigen sich seit einigen Jahren mit der Thematik und haben überrascht festgestellt, dass ihr Spiel das erste seiner Art zu sein scheint. Sobald die beiden die HAK-Matura in Bruck an der Leitha abgeschlossen haben, werden sie sich vollständig seiner Veröffentlichung widmen.
Und so geht’s: Jeder der Spielpläne gibt einen Überblick über eine Schwierigkeitsstufe. Auf den Karten ist jeweils ein zu gebärdendes Wort aufgeschrieben, die Bewegung ist mit Pfeilen angedeutet, und ein QR-Code führt zu einem kurzen Video, in denen die Erfinderinnen die Gebärden vorzeigen. Die ersten Mitspieler*innen, die auf dem Spielplan erraten, welches Wort gebärdet wurde, dürfen würfeln und ziehen.
In Österreich gibt es über 450.000 Menschen mit einer Hörbehinderung. Sie beherrschen die ÖGS in der Regel, aber ihren hörenden Angehörigen fällt deren Erwerb oft gehörig schwer. Doch auch für Personen, deren Sprachfähigkeit durch Autismus oder das Down-Syndrom beeinträchtigt ist, ist „Hand in Hand“ gedacht.
Mit 180 zum Preis von € 39,90 verkauften Spielen im ersten Jahr wäre der Break-Even-Point für ihre OG erreicht. Wie passend: eine Offene Gesellschaft für eine Gesellschaft mit – im übertragenen Sinne – offenem Ohr.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber