Herstellung einer Moleküldatenbank aus alten Apfelsorten
HTL Wels
2013/14
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis EUR 500,-
Polyphenomenal. Dort wurden einige der 200 Apfelsorten aus der oberösterreichischen Region Scharten der Öffentlichkeit vorgestellt. „Kann ja nicht ,Scharten‘, das auch mal auf wissenschaftlicher Basis zu tun“, meinten die beiden und machten sich an ein recht saftiges Projekt an der HTL Wels in Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Fachhochschule. Denn dass Äpfel gesund sind, haben wir alle geahnt. Dennoch ist für viele sogenannte Mostapfelsorten immer noch nicht so richtig bekannt, wie gesund sie eigentlich wirklich sind. Und welche sich am besten zur Bekämpfung von Krebs, Herz-Gefäß-Erkrankungen, Diabetes oder Asthma eignen könnten.
In erster Linie untersuchten Mundigler und Schwarz die diversen Äpfel auf ihren Polyphenolgehalt. Polyphenole sind Pflanzeninhaltsstoffe, die laut Studien das Risiko der oben erwähnten Zivilisationskrankheiten reduzieren und diese womöglich auch behandeln. Jede Apfelsorte stellt ein eigenständiges Polyphenolgemisch dar. Die von den beiden erstellte Moleküldatenbank kann zur Entwicklung von funktionellen Lebensmitteln herangezogen werden. Zudem untersuchte das Duo an 46 studentischen Proband/innen, wie die entsprechenden Inhaltsstoffe aufgenommen wurden: Kiloweise Äpfel wurden gevierteilt, entsaftet, abgefüllt, eingefroren – und getrunken. Urin- und Blutproben wurden genommen, der Polyphenolgehalt gemessen und das genaue Polyphenolmuster, das über die therapeutische Wirkung der Sorte Auskunft gibt, mit Hochleistungsflüssigchromatografie ermittelt.
Das Projektteam ist sich sicher: Seit vor Tausenden von Jahren in der Türkei die ersten Kulturäpfel gezüchtet wurden, ist noch nie eine so große Anzahl an Apfelsorten so genau charakterisiert worden, darunter solche mit schmucken Namen wie Rheinischer Krummstiel, Zuccalmaglios Renette und Dr. Seelings Orangenpepping. Jetzt wissen wir also, wo der Bartl den – gesunden – Most(apfel) holt: in Wels und Umgebung.