HPHS - Horse Powered Heating System
HTBLuVA Salzburg
2012/13
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis Kategorie Sonderpreis Sustainability, EUR 500,-
Noch genauer gesagt: Die Nutzung der thermischen Energie von Pferdemist. Dank einer Schülerin und eines Schülers der HTBLuVA Salzburg und dank der fleißigen Äpfelproduktion von Schimmel, Rappe, Fuchs und Co. ist ein Reitstallbesitzer aus Seekirchen in Sachen Bioenergie und Nachhaltigkeit durchaus sattelfest.
Thomas Mösl, Besitzer der Reitschule Mösl, hatte sich auf seinem Hof eine Heizungsanlage zur Wärmegewinnung aus Pferdemist gebaut, doch leider blieb der verheizungsvolle Ertrag aus – der Prozess des Wärmeentzugs sowie die Bewahrung des Mistes vor Austrocknung bzw. Temperaturverlust funktionierten einfach nicht in der vorliegenden Form. Dieser Herausforderung nahmen sich Michaela Klabacher und Felix Pfeiffenberger an: Eine solche Anlage konnten sie doch nicht einfach brach liegen lassen. Mist, der sonst als organischer Sondermüll teuer entsorgt werden müsste, könnte verbraucht, Heizkosten könnten eingespart und andere Energieträger verschont werden. Wie also soll nun der Pferdemist thermisch nutzbar gemacht werden? Das Projekt „HPHS – Horse Powered Heating System“ brachte so einige mist-eriöse Entdeckungen.
Im Zuge ihres Vorhabens widmeten sich die beiden Heizungsanlageberater/innen dem Leben von Bakterien im schuleigenen Labor, sprachen mit Expert/innen, beobachteten und analysierten die Pferdemistprozesse in Theorie und Praxis. Lösung und Methoden sollten einfach, praktikabel und kostengünstig sein. Kein Wunder also, dass es etwa zu erfinderischen Versuchen mit umgebauten Umzugskartons und ehemaligen Kühlschrankwärmetauschern kam. Mit Erfolg: Der Modellbau bestätigt, dass eine direkte Wärmeübertragung an den Wärmetauscher glückt und der Nährboden Feuchtgebiet bleiben kann. Reitstallbesitzer Thomas Mösl ist dankbar, dass seine Anlage dank „HPHS“ wieder auf Trab gekommen ist.
Eine derart praxisnahe Umsetzung und fundierte Lösungswege für ein bestehendes wirtschaftliches Umweltproblem sind außerdem auch abseits des Reitstalls nützlich. Michaela Klabacher und Felix Pfeiffenberger haben bewiesen, dass es sich im Sinne der Nachhaltigkeit auszahlt, Mist zu bauen.