Interior Design für den sakralen Raum – Kirche Maria Rain
EUREGIO HTBLVA Ferlach
2021/22
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis
Design
EUR 500,-
„Da boxt ja der Papst!“, heißt es gerne von Orten, an denen viel los ist. Ironischerweise zählt eine katholische Kirche heutzutage eher selten zu diesen Orten: Schwindende, stark alternde Gemeinden bleiben den Messen immer häufiger fern, in pandemisch geprägten Zeiten sowieso. Wie mehr (junge) Leute in die Kirche kriegen? Ein erster Schritt kann sein, die Kirche zu modernisieren. Die Institution, ja, aber auch das Gebäude. Und dabei die jungen Leute gleich einzubinden. Die kennen sich eh besser aus mit Computerzeug und so.
Alex Glantschnig von der EUREGIO HTBLVA Ferlach ging zum Beispiel her und maß die ganze katholische Kirche Kärnten in Maria Rain von oben bis unten und vom vorderen Neubau bis zum hinteren Altbau aus, um ein perfektes digitales 3D-Modell zu erstellen. Darin nun legen er und seine Klassenkolleginnen Adanna Kohl, Carina Schaschl und Anna Schmidl dem Pfarrer eine ganze Diplomarbeit voller Verbesserungsoptionen vor: Die Geländer der Emporen, aktuell aus Holz, könnten durch Glas ersetzt werden, dann sähe man besser hindurch. Glaskuben vertrüge es auch an den Kircheneingängen. Am Dach wäre eine Fotovoltaikanlage fein, ach ja, und die Stufe vorm Altar muss raus, um größere Barrierefreiheit zu schaffen.
Eine moderne Form und Farbe des Taufbeckens sind dringend nötig, außerdem soll es an einem besser einsehbaren Ort platziert werden. Das alles hat das Team genau berechnet und anschaulich einem Pfarrer präsentiert, der gelobt, möglichst viel davon umzusetzen. Als ästhetisches Grundmotiv für das neue Taufbecken wurde die Sanduhr gewählt. Und der Sand rieselt heilig eilig: Demnächst soll die Kirche Maria Rain nämlich zur Basilika geweiht werden, vom Papst persönlich. Und wenn der nach Kärnten kommt, dann boxt er garantiert. Gut, dass mehr als doppelt so viele Leute Platz haben werden als vorher.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber