KEYTAR

Als die Komödie „The Pick of Destiny“ im Jahr 2006 herauskam, waren Raphael Anderle, Jonas Fußenegger und Lukas Hornich noch sehr jung. Dennoch jagt sie das „Plektrum des Schicksals“ aus dem Titel bis zu ihrer Projektarbeit an der HTL Dornbirn. In dem Film verwenden alle berühmten Rocklegenden dasselbe kleine Teil zum Anschlagen von Gitarrenseiten, ein schwarzer Magier hat es kreiert. Aber was nutzt es, eine Rocklegende zu sein, wenn man das Pick im richtigen Moment nicht dabeihat? Kann ja leicht passieren, klein und unhandlich, wie es ist.

Die magisch einfache Lösung: ein Plektrum als Schlüsselanhänger, gefertigt aus heimischem Holz und somit nachhaltig. Und um zu beweisen, dass die Erfinder es gut meinen, hat „KEYTAR“ noch einen zusätzlichen Social-Business-Aspekt: Das Produkt kann von Menschen mit Beeinträchtigungen hergestellt werden. Diese nutzen somit ihre Fähigkeiten dazu, einen nützlichen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. In Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen wie der Lebenshilfe ist eine Junior-Company in Planung, das Logo steht schon: ein leicht geschwungener Gitarrenhals, der sich mit etwas Fantasie auch als Schlüsselbart lesen lässt.

Die Idee ist beliebig erweiterbar. Denn was ist – zumindest in bestimmten Situationen – noch unverzichtbarer als ein Gitarrenplektrum? Genau, Kondome. Und so hat das Projektteam eine weitere Schlüsselanhänger-Variante designt, die Personen mit bestimmten Beeinträchtigungen ebenfalls in hoher Qualität fertigen können: eine elegante, weiße Schachtel mit Platz für ein verpacktes Kondom. So ist man stets gerüstet, wenn es heißt: „Präservativkontrolle!“, wie im Film „Freispiel“. Der ist so alt (1995), dass die Herren von KEYTAR garantiert noch nicht auf der Welt waren.

Fotocredit: ©  aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber