Lernsteigerung im Schlaf (LIS)
HTL Mistelbach
2018/19
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis
Engineering II
EUR 500,-
Reisepreise: London International Youth Science Forum 2019, London (UK)
Das würde euch so gefallen: Lernen im Schlaf. Schulbuch unter den Kopfpolster und dann schnarchischnarch, gerne länger. Denn wozu in die Schule gehen, wenn der Stoff sich doch nachts durch die Poren ins Gehirn schleicht und dort für immer festsetzt? Ein Traum, im wahrsten Sinne des Wortes!
Aber so funktioniert es natürlich nicht, auch wenn diese Utopie wahrscheinlich der Auslöser für Clemens Hasiner war, das Thema weiter zu verfolgen, nachdem er einen Radiobeitrag gehört und eine Studie der Universität Birmingham entdeckt hatte, die in Schlaflaboren durchgeführt wurde. Demnach speichert der Mensch im Schlaf die Ereignisse des Tages im Langzeitgedächtnis ab. Wird also während des Schlafs ein bestimmtes Lernmaterial hörbar ausgegeben, wird es unterbewusst wahrgenommen.
Mit seinen Schulkollegen an der HTL Mistelbach, Andreas Pribitzer und Philipp Stetzl, überlegte Hasiner, was es bräuchte, um sich dieses Experiment in die Hosen- oder besser gesagt in die Pyjamatasche stecken zu können. Die Antwort findet sich heutzutage praktisch im Schlaf: zunächst mal eine App. Überraschender ist, was es noch braucht: einen Armstrumpf. Dieser ist innen gepolstert, damit sich die schlafende Person nicht verletzt, wenn sie ihn trägt, denn er ist voll mit Sensoren und einem Mikroprozessor. Sobald die Elektronik die richtige Schlafphase erkennt, in der das Hirn am aufnahmefähigsten ist – vorerst hauptsächlich aufgrund der Pulsmessung, in Zukunft sollen auch Atemfrequenz und Hirnströme einbezogen werden –, überträgt Bluetooth die Daten ans Smartphone. Die Handy-App kann nun mit der Wiedergabe etwa von Englischvokabeln beginnen.
Okey-dokey, guys, but here’s the catch: Das funktioniert natürlich nur dahingehend, dass der Lernstoff vertieft wird: tiefer Schlaf, tiefer Lernstoff. Beim Unterricht im Laufe des Tages sollte man also schon auch aufgepasst haben. Schade. Die gute Nachricht: Die App der drei Traum-Männer hat noch den Nebeneffekt, die Schlafphasen auszuwerten. Wer also sonst nix gelernt hat, dann zumindest, ob er oder sie einen gesunden Schlaf hat. Nice.
Fotocredit: (c) VOGUS