MTMS – Modern Train Management System

zum TEAM-CLIP

Schon praktisch, wenn sich unter der Lehrerschaft ein ehemaliger ÖBB-Mitarbeiter befindet. Da sind die Ideen für Diplomarbeitsthemen schnell auf Schiene gebracht. An der Klagenfurter HTL Mössingerstraße kamen Kilian David Biermann, Julian Kopeinig und Maximilian Sereinig zum Zug. Ihr Konzept: ein System zur leichteren Verwaltung der Auslastung von Personenzügen. Denn es wäre doch praktisch, auf einen Blick zu erkennen, ob ein Zug – oder auch nur ein Waggon – überfüllt ist und mehr Personal braucht. Oder ob es sich für Fahrgäste lohnt, doch lieber den Regionalzug zu nehmen als den Railjet.

Obwohl das Trio sich bei der Planung kein Kostenlimit setzen wollte, um keine Qualitätseinbußen zu riskieren, ist das Ergebnis günstig, vor allem, da es sich ohne großen Aufwand in bestehende Garnituren einbauen lässt: In allen Sitzplätzen werden mehrere Sensoren verklebt, die Daten auslesen können. Vor allem aufgrund der Gewichtsverteilung über die Sitzfläche wird erkannt, ob ein Platz von einem Menschen oder einem Gegenstand belegt ist. Kameras, die datenschutzrechtlich problematisch sein können, braucht es nicht. Ein kleiner Bordcomputer mit Verwaltungssoftware erledigt dann den Rest. Zugführerinnen und Zugführer können anhand dieser Informationen nützliche Durchsagen machen oder mehr Personal anfordern.

Nicht nur ehemalige, auch aktuelle Verantwortliche bei den Bundesbahnen horchen bereits auf. Modulare Erweiterungen des „Modern Train Management System“ warten bereits in den Startlöchern, zum Beispiel ein Smart-Check-in, sprich: automatische Fahrscheinkontrolle, die Gäste bleiben ungestört. Mit solchen Zugzuckerln werden Fahrgastströme, statt auf unweltunfreundliche Autos umzusteigen, in vernünftige Bahnen gelenkt.

Fotocredit: © Team "MTMS"