NuClue – Erfühle es im Nu, dann hast du den Clue
Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik Linz
2017/18
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis
Kategorie Design
EUR 500,-
16 Schülerinnen, ein Ziel: Lehrerinnen zu werden. Als Lehrerinnen wiederum ist es der 4B der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik ein Anliegen, die Sinne der Kinder zu stärken, genauer gesagt den vestibulären, den kinästhetischen und den taktilen oder – sinniger formuliert: Gleichgewichts-, Bewegungs- und Tastsinn. Erreichen wollen sie das mit dem Spiel „NuClue – Erfühle es im Nu, dann hast du den Clue“.
Der Sehsinn fehlt hier ganz bewusst, denn auch nicht sehende oder sehbeeinträchtigte Kinder sollen mitspielen können und sich ihren sehenden Freundinnen und Freunden somit näher fühlen. Die tragen nämlich Augenbinden und müssen sich ganz auf ihre anderen Sinne verlassen. „NuClue“ funktioniert wie das altbekannte „Twister“, nur blind. In eine Holzplatte sind Scheiben aus verschiedenen Materialien wie Wolle, Kork oder kleinen Steinchen eingelassen. Die Kinder haben die Aufgabe, die jeweils gleichen Platten mit Händen und Füßen zu erreichen. Das führt zu witzigen Verrenkungen, schult vor allem aber Fähigkeiten wie Geduld und räumliche Orientierung.
Ein Türenhersteller spendete Multiplexholzplatten, den Rest des Handwerks erledigte die Schulklasse selbst: Schablonen ausschneiden, Material aufkleben, Augenmasken nähen und so weiter. Die Auswahl der Materialien erfolgte im Sinne möglichst großer Unterschiede und sollte außerdem umweltfreundlich sein. Besonders die Holzspäne erwiesen sich anfangs als etwas wider-spän-stig, was immerhin die Geschicklichkeit auch der angehenden Pädagoginnen pädagogisierte. Das fertige Produkt ist jetzt leicht auseinanderzunehmen und zusammenzusetzen und lässt sich dadurch problemlos verstauen. Auch als Fühlwand ganz ohne Spielregeln kann es eingesetzt werden.
„NuClue“ wurde an drei sehenden Kindern im frühen Schulalter getestet. Sie beschäftigten sich eine halbe Stunde intensiv damit, hatten Spaß und fanden, sie könnten sich nun bestens in ihre sehbeeinträchtigten Mitschülerinnen und Mitschüler hineinfühlen. Der Prototyp ergeht nun als Spende an eine soziale Einrichtung für Kinder mit Sehbeeinträchtigung. Fühlt sich gut an.