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OpenSoundQueue – Die gemeinsam steuerbare Audiowarteschlange

HTL 3 Rennweg

2023/24

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Design

EUR. 2.500,-


OpenSoundQueue – Die gemeinsam steuerbare Audiowarteschlange
In einer Klassengemeinschaft der HTL 3 Rennweg herrscht nun musikalische Basisdemokratie. Drei Schüler haben eine Webapplikation entwickelt, die eine faire Abspielreihenfolge von Songs ermöglicht.

 

In so vielen Bereichen des Lebens hat die Demokratie schon Einzug gehalten. Einen ganz spezifischen gibt es aber, da machen sich immer noch allzu leicht tyrannische Züge breit: Musik. Auf einer Party zum Beispiel oder im Büro, in der Schulpause oder beim gemeinsamen Lernen. Wenn du bestimmt hast, was gerade aufgelegt wurde, dann darf ich wohl bestimmen, was als nächstes aufgelegt wird, oder? Nur passt das vielleicht überhaupt nicht zusammen, und am Ende sind wir alle schlecht aufgelegt.

 

Natürlich wird heutzutage keine Platte mehr wirklich auf-, keine CD eingelegt. Jeder Song erklingt aus digitalen Quellen, aus SoundCloud, YouTube und wie sie alle heißen. Eine weitere unnötige Hürde für die perfekte Playlist, die drei designbegabte Schüler an der HTL 3 Rennweg in Wien nun überwunden haben. Daniel Pillwein, Lukas Schodl und Markus Wizany präsentieren: OpenSoundQueue (OSQ), die erste Warteschlange des Landes, in der niemand gereizt „Zweite Kassa!“ rufen wird.

 

Das liegt nicht nur, aber vor allem daran, dass nicht Menschen Schlange stehen, sondern Lieder. Die in monatelanger Programmierarbeit entwickelte Webanwendung ermöglicht das dynamische Auflisten demnächst abzuspielender Nummern, und zwar – hier liegt die technische Innovation – egal von welcher Plattform. Falls erwünscht, können Moderations- und Administrationsfunktionen aktiviert werden. Entscheidet sich die Mehrheit einer anwesenden Gruppe dafür, ein wartendes Lied zu überspringen, kommt eben das nächste an die Reihe. 

 

Ziel des Trios war dabei von Anfang an, gemeinschaftliche Musikerfahrungen zu schaffen und dabei auch den Geschmäckern der Minderheiten eine Chance zu geben. Nun gilt nicht mehr: Wer die Fernbedienung in der Hand hält oder das eigene Handy mit Bluetooth verbindet, regiert. Passenderweise können auf OSQ alle zugreifen. Der Open Sound ist auch Open Source. Klingt doch gut.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber