Phosphor-Cycle
HTBLuVA Dornbirn
2013/14
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis Kategorie Science, EUR 2.000,-
Reisepreis European Union Contest for Young Scientists 2014, Warschau (Polen)
Reisepreis INTEL ISEF2015 - Int. Science and Engineering Fair, Pittsburgh/Pennsylvenia (USA)
Ein Sci-Fi-Märchen. Zugegeben, diese eher märchenhafte Einleitung wird den komplexen wissenschaftlichen Vorgängen nicht ganz gerecht, die sich in den letzten Monaten in Dornbirn zwischen Dominik Dörler, Simon Moll und Hanna Weiss abgespielt haben. Aber es ist etwas dran. Schließlich haben diese drei ein Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor auf Basis von Abfällen wie Klärschlamm und Tierknochenmehl entwickelt. Sie haben dazu nicht nur einen neuartigen Reaktor konstruiert, in dem Grafit als Leiter fungiert, sondern auch ein photometrisches Messgerät und ein Verfahren zum Nachweis des Phosphors. InduCarb und Phosphot heißen die jeweiligen Maschinen – und das klingt schon ziemlich nach Fantasy-Zukunfts-Sci-Fi-Märchen.
Die Geschichte hätte sich nämlich ziemlich düster entwickeln können. Auf Phosphor greifen alle Lebewesen zurück. Der Mensch selbst benötigt immerhin 0,7 Gramm pro Tag, aber bei Pflanzen und Tieren beruht schlichtweg die gesamte Energieversorgung auf dem Element. In Marokko und anderen Ländern wird das rote Lebenselixier im Bergbau gewonnen. Es kommt in der Düngemittelindustrie, der chemischen Industrie und technologischen Verfahren zum Einsatz – und es ist Berechnungen zufolge in hundert Jahren gut, aber aus. Oder?
Eben nicht! Die Dornbirner/innen sind zuversichtlich, mit ihren industriell anwendbaren Methoden zu Rückgewinnung und Nachweis den „PhosphorCycle“ wiederbelebt und die Phosphorkrise schon jetzt abgewendet zu haben. Ihre Partnerfirmen, M.I.T. und die Montanuni Leoben, sind auch der Meinung: Hier wurde weltweit erstmals Phosphor aus sekundären Quellen gewonnen! Mit „Phosphot“ kann zudem um ein Zehntel günstiger und außerdem schneller als bisher die Phosphatkonzentration in Waschwässern gemessen werden. Um die Verfahren großtechnisch anzuwenden, bedarf es zwar noch der einen oder anderen Optimierungsmaßnahme. Aber wirklich perfekt sind die Superheld/innen ja ohnehin nur im Märchen.