PowerKite
TGM – Die Schule der Technik Wien
2018/19
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis
Sonderpreis Sustainability
EUR 500,-
Ja, mit so einem Drachen, da kann man viele lustige Sachen machen. Der zum Steigenlassen ist natürlich gemeint, nicht der, der Feuer speit. Eine brandheiße Angelegenheit kann aber auch der Drachen sein, den das aktuelle Projekt gen Himmel schickt. Auf Englisch heißt er „kite“, und wenn es nach Lukas Buza, Lukas Gassner, Matteo Ingegneri und Mario Lang am Wiener TGM geht, dann ist so ein Kite energietechnisch keine Kleinig-Kite.
In ihrer Maturaarbeit versuchen die vier Maturanten im Fach „Erneuerbare Energien“ an der HTL Technologisches Gewerbemuseum (TGM) in Wien Brigittenau zu beweisen, dass Kites als alternative Formen zur Energiegewinnung nicht nur infrage kommen (das ist schon bekannt), sondern auch wirtschaftlich und leistungsfähig sein können. Klar, konventionelle Windkraftanlagen sind oft unerwünscht, weil sie die Landschaft ästhetisch verunstalten und Geräusche machen. Alles, was sie ersetzen kann, wird begrüßt. Aber ein Drachen? Dass wir nicht lachen! So dachten jedenfalls der eine oder andere Lehrer, der auf die Chancen eines „PowerKite“ angesprochen wurde. Doch das Team ließ nicht locker, war wind, pardon: wild entschlossen, sich von den Drachentötern nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und kitesurfte sich durch die wenigen einschlägigen Patente und wissenschaftlichen Arbeiten. Schließlich entwarfen sie ein eigenes System.
Und so geht’s: Die Schnüre des Kites sind an einer Bodenpalette befestigt und auf einer (wie passend!) Winde aufgewickelt. Werden sie ausgefahren, wird über eine Welle eine Gleichstrommaschine als Generator betrieben und die erzeugte Energie in einem Akku gespeichert. Soll der Kite wieder eingeholt werden, zieht eine zweite Maschine eine Art Bremsleine, um den Luftwiderstand zu verringern.
Mit dieser Methode können auch Höhenwinde für die Energiegewinnung genutzt werden, die stark und konstant sind. Die Stromerzeugung wird stabilisiert, und die Anschaffungskosten der neuen „Windkraftanlagen“ sind deutlich geringer. Dank der vier TGM-ler weht auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie hoffentlich bald ein neuer Wind.
Fotocredit: (c) VOGUS