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ProHand – Ansteuerung und Aufbau einer künstlichen Hand

TGM - Die Schule der Technik

2023/24

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis Engineering II

EUR. 750,-


ProHand – Ansteuerung und Aufbau einer künstlichen Hand
Handprothesen, die unser Gehirn ansteuert, sind sehr teuer. Ein Projektteam am Wiener TGM - Die Schule der Technik, arbeitet gleich an mehreren innovativen Ansteuerungsmethoden – darunter Fußsensorik und Muskelmessung.

Wer kennt das eiskalte Händchen aus der „Addams Family“? Frech und gruselig kroch die körperlose Menschenhand durch zahlreiche Filme und Serienfolgen. Sie griff, wonach sie wollte, hatte ihren eigenen Kopf.

Müssen wir froh sein, dass es so etwas nicht wirklich gibt? Wahrscheinlich. Hände sollten steuerbar sein. Die meisten sind es über Hirn und Muskeln, keinerlei Engineering vonnöten. Wenn aber Hände oder Teile davon verloren gegangen sind, etwa bei Arbeitsunfällen, oder wenn wir von diesen Unfällen von vornherein lieber die Finger lassen möchten, dann ist es gut, wenn eine Prothese zur Hand ist. Die nächste Frage liegt dabei auf der ... ach, lassen wir das: Wie viele Arten gibt es, eine künstliche Hand zu bedienen? 

An der Schule der Technik, dem TGM in Wien-Brigittenau, entwickeln Nergiz Ciftci, Paul Eichinger, Sophie Helmreich, Toni Parenta, Silvan Remus und Yusuf Sert gleich mehrere Prototypen und experimentieren dabei mit unterschiedlichen, möglichst leistbaren Steuersystemen. 

Eines hat buchstäblich Hand und Fuß. Die Prothese wird über eine Schuheinlage mit zwei Drucksensoren angesteuert. Über einen Mikrocontroller werden die Druckdaten verarbeitet und kabellos in Befehle an die Hand umgewandelt. Ein anderes System misst die Muskelaktivität über Hautelektroden. Die Handhabe funktioniert in diesem Fall durch Kontraktion zweier beliebiger Skelettmuskeln, etwa Brust und Schulter. Gemessene Spannungsimpulse lassen sich in eine simple Geste wie einen analogen Like – Daumen nach oben – übersetzen.

Eine dritte Variante dient nicht Menschen nach Amputationen, sondern beugt diesen vielmehr vor. Gefährliche Griffe in die Nähe von Maschinen übernimmt einfach die Prothese. Finger für Finger ahmt sie dabei das von einer Kamera verfolgte organische Original nach, das in sicherer Entfernung agiert. Ein eiskaltes Händchen sozusagen, das wir trotzdem voll im Griff haben.

 

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber