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Project Worm - Technik, von der Natur inspiriert!

HTL Wien 10 Ettenreichgasse

2015/16

Erfolge bei Jugend Innovativ

1. Preis Kategorie Science;

EUR 2.000,-

 

Reisepreis Intel ISEF 2017


Project Worm - Technik, von der Natur inspiriert!
Für den Einsatz in Katastrophengebieten entwickelt ein Schülerteam einen Roboter mit den Fähigkeiten eines Regenwurms.

Kriechtig gut! Ein Flugzeug ist eigentlich nichts anderes als ein künstlich nachgebauter Vogel. Wenn das Fliegen also in der Natur möglich ist und von der Technik imitiert werden kann, dann gilt das bestimmt auch für das Kriechen. Dass mit diesem Grundgedanken fünf Wiener Schüler den Hilfseinsatz bei Katastrophen revolutionieren möchten, erscheint auf den ersten Blick überraschend. Aber dann wiederum logisch: Um zum Beispiel in verseuchten Gebieten an Informationen zu kommen, kann es doch nicht schaden, etwas Kleines, Agiles zu haben, das in Schächte und Rohre hineinkommt und sich darin womöglich sogar nach oben arbeiten kann. 

Man könnte also mit Hundeschulmethoden versuchen, Regenwürmer abzurichten. Aber Matthias Müller ist ja Schüler einer HTL. Also baut er sich die Würmer lieber selbst. Nachdem er herausgefunden hatte, dass es immerhin Schlangenrobotor schon gibt, trat er mit seinen Kollegen Stefan Görig, Tomislav Percic, Pascal Pleyer und Maximilian Siegl in regen Wurmaustausch und rief das „Project Worm“ ins Leben. 

Ein Regenwurm besteht aus mehreren Ringen, die er zusammenziehen und auseinanderdehnen kann, um sich fortzubewegen. Diese Kräfte übersetzt das Projektteam mit Hilfe eines Modellbau-Servos, das von der Bewegungsrichtung des Roboters unabhängig immer in der Mitte jedes Segments liegt. Was in der Natur leicht aussieht, forderte den fünf Diplomanden komplexe physikalische Berechnungen ab. Der Leitsatz: Bewegt werden müssen immer jene Segmente, die aufgrund ihres jeweils aktuellen Querschnitts den Boden nicht berühren.  

Firmensponsoren finanzierten 3D-Druck, Elektronik und Einzelteile voll des Vertrauens in das ambitionierte Projekt. Schon recht schnell gelang es Müller und Co., den Roboter zum Robb-oter zu machen, der ferngesteuert vor sich hin kroch. Nun geht es in alle Richtungen: aufwärts, seitwärts, vorwärts, rückwärts, und wenn es mal abwärts geht und der Wurm abrutscht, begibt er sich automatisch sofort in eine sichere Position. Praktisch der einzige Unterschied: Der Roboterwurm ist etwas schwerer als sein natürliches Vorbild. Er wiegt etwa ein Kilogramm.