RECPEAT – Torfersatz aus natürlichen Abfallstoffen

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Es war der Lockdown-Hit Nummer zwei nach Brotbacken: Urban Gardening. Urlaube in Balkonien oder dem eigenen Garten gehen immer öfter mit privaten Bepflanzungsabenteuern einher. Ein Lehrer der HTL Braunau berichtete in diesem Zusammenhang von einer Enttäuschung in seinem Umfeld: Ein ORF-Filmteam hatte sich im Garten einer Freundin angekündigt. Die Rhododendren, auf die sie besonders stolz war, durften in der Sendung dann aber nicht vorkommen. Die Pflege der Rhododendren benötigt nämlich viel Torf, dessen Abbau jahrhundertelange Arbeit der Natur vernichtet.

Kein Torf im ORF also. Am besten gar kein Torf mehr, dachten sich die Schülerinnen Nicole Feichtenschlager, Celina Schramek und Sandra Walzinger und begannen, nach Alternativen zu forschen. Zwei Teile hat ihre Suche nach dem idealen Torfersatz aus natürlichen Abfallstoffen: Zunächst wurde eine Kompostieranlage entwickelt, in der die Parameter wie Temperatur, Luftzufuhr und Feuchtigkeit mehr oder weniger exakt steuerbar sind. Darin wurden dann allerlei Rohstoffe in Substratmischungen auf die Törflichkeit getestet, sprich: In Keimversuchen wurde untersucht, welche Kompostkomposition hat ein adäquates Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis sowie den richtigen pH und den richtigen Kalziumchlorid-pH, um die gleiche Wirkung zu erzielen wie das kostbare Naturprodukt? Nussbaumblätter und Maisstroh, Thujen- und Rasenschnitte wurden in verschiedenen Verhältnissen vermischt, Anfang des Jahres kam noch das Nadelmaterial von ausrangierten Weihnachtsbäumen hinzu. Neueste Kandidatin: die Kresse.

Es bleibt spannend, die Untersuchungen der Torfmeisterinnen laufen noch. Bis sie abgeschlossen sind, können wir ja noch einen Sauerteig ansetzen und uns einen schönen Laib Brot backen.

Fotocredit: © Team "RECPEAT"