Rohrroboter für die Vermessung der Spaltbreiten bei Druckrohrleitungen
HTL Bregenz
2021/22
Erfolge bei Jugend Innovativ
3. Preis
Engineering II
EUR 1.000,-
Special Award Vorarlberg - Verein Jugend Vorarlberg forscht
2. Preis - EUR 1.000,-
Es klingt wahrscheinlich spaßiger, als es in Wirklichkeit ist: Kletterprofis, die normalerweise Hochhausfenster putzen, werden auf einem Skateboard an Seilen befestigt und in ein Rohr eines Wasserkraftwerks hinuntergelassen. Dort zücken sie ein Maßband und notieren sich die Spaltbreiten zwischen zusammengesteckten Rohrsegmenten. Dann werden sie wieder hochgezogen. Lustiges Skaten hin oder her: Das Rohr ist nur 1,2 Meter breit, aber dafür 1,5 Kilometer lang. Es handelt sich also um eine klaustrophobische und anstrengende Angelegenheit. Die aber dennoch in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss, um sicher zu gehen, dass das Rohr nicht demnächst auseinanderfällt.
Noah Plank, Leon Schobel, Philip Unterluggauer und Alexander Vetter, Schüler im Bereich Elektrotechnik an der HTL Bregenz, erhielten daher von der Messfirma den Auftrag, einen Roboter zu konstruieren, der das vermessene Messabenteuer in Zukunft, ohne zu meckern, übernimmt. Es gebe, hieß es, kein finanzielles Limit. Nur mit ihrer Zeit mussten die vier Teammitglieder haushalten.
Und so bewegt sich der Roboter angetrieben von leistungsfähigen Nabenmotoren auf Reifen fort, über ein Scherensystem wird genügend Druck erzeugt, sodass er an der Innenwand entlangfährt und nicht einfach das steile Rohr hinunterplumpst. Ein Messkopf, der aus einem Kameramodul und zwei Abstandssensoren besteht, nimmt Bilder auf und berechnet anhand der Pixelgrößen die Spaltbreiten von Interesse. Schließlich ermöglicht noch ein weiterer Motor – ein Schrittmotor diesmal –, dass Messpunkte oben, unten, links und rechts angefahren werden. Das Ganze mit Fernsteuerung.
In Zukunft soll ein integriertes Bildbearbeitungsprogramm für volle Automatik sorgen. Volles Rohr!
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber