ScrewRover – Ein Flughafen-Roboter zur Wartung von Rollfeld-Leuchten
HTL 3 Rennweg
2023/24
Erfolge bei Jugend Innovativ
2. Preis Engineering I
EUR. 2.000,-
Auf Flughäfen muss alles groß sein. Die Flugzeuge sind groß, die Start- und Landebahnen sind groß, und die Leuchten auf dem Rollfeld, die die Route vorgeben, müssen gut auch aus der Ferne erkennbar sein. Befestigt sind die Tausenden Rollfeldleuchten etwa auf dem Vienna International Airport übrigens mit etwas sehr Kleinem: Abertausenden Schrauben. Wegen der vielen heftigen Vibrationen, die Starts und Landungen erzeugen, haben diese Lampen öfter ein paar Schrauben locker, als ihnen guttut. Also muss regelmäßig jemand hergehen und sie festziehen. Alle. Gut möglich, dass dies der schlimmste Job im gesamten Flugwesen ist, aber es führt kein Weg daran vorbei.
Oder doch? In der HTL 3 in Wien Rennweg haben vier besonders helle Leuchten auf dem Feld so einiges ins Rollen gebracht: Fabrizio Belisarii, Christopher Dienstl, Marco Mazur und Alessandro Nentwich, die dort in verschiedenen Vertiefungsfächern ihre Diplomarbeit vorbereiten, präsentieren: den ScrewRover. Dieses fernsteuerbare, aber auch autonom fahrende Wägelchen ist mit einer Kamera und einem Portalroboter samt Akkuschrauber ausgerüstet. Erstere erkennt mittels künstlicher Intelligenz eine Schraube und ihre genaue Position. Die Daten werden in Koordinaten für den Roboter umgerechnet, der die Schraube exakt anfahren und in einem eingelernten Vorgang festziehen kann. Dank 3D-Druck sind die Einzelteile für den ScrewRover relativ kostengünstig herstellbar – die Arbeitszeit, die er den Mitarbeiter*innen am Flughafen erspart, ist kaum abschätzbar.
Für die Screw-Crew könnte die weitere Reise in die luftigen Höhen des Unternehmertums führen. Eine Patentierung wird geprüft, und in Zukunft steht auf dem Plan, auch den Tausch der Leuchten zu automatisieren. Aber eins nach dem anderen. Sogar ein Roboter kann nur an einer Schraube auf einmal drehen.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber