Senkung von Ammoniak-Emissionen aus Gülle durch Tannin
HBLA Ursprung
2020/21
Erfolge bei Jugend Innovativ
3. Preis ex-aequo
Sustainability
EUR 1.000,-
Die Europäische Union meint es ernst mit der Senkung von Luftschadstoffen. 2016 haben alle Mitgliedstaaten Reduktionsverpflichtungen für die Emission von Feinstaub beschlossen. Dieser Deckel (NEC) sieht unter anderem vor, dass Österreich seine Ammoniakemissionen (NH4) bis 2030 um zwölf Prozent gegenüber 2005 zurückfährt. Das betrifft in einem überwältigenden Maße die Landwirtschaft mit ihren offenen Güllegruben.
Was also braucht die Gülle, wenn NH4 nicht mehr erwünscht ist, wurde an der HBLA Ursprung in Elixhausen gefragt. Peter Ebster, Raphael Gaisberger und Matthias Schachinger antworteten: Tannin! Tannine, auch Gerbstoffe genannt, können nicht verfaulen. Sie kommen in Baumrinden, Sträuchern und Büschen vor, aber auch beispielsweise in Schokolade. Und was in Schokolade vorkommt, kann ja nichts Schlechtes sein.
Was die drei daraufhin auskochten, ist außerordentlich innovativ und wird möglicherweise die Landwirtschaft der Zukunft revolutionieren. So viel sei verraten: Es wurde mit den Rinden verschiedener Nadelbäume experimentiert (es war die Kastanie und nicht die Lärche – oder doch?), es wurden Sensoren aktiviert und pH-Meter überprüft, es wurden Stickstoffe ausgetragen und Ergebnisse eingetragen. Und diese sehen grundsätzlich vielversprechend aus. Die Forschung kann in die rindige Richtung weitergehen.
Landwirtinnen und Landwirte frohlocken bereits, weil die ermittelten Maßnahmen ihnen sogar leichte finanzielle Entlastungen verschaffen könnten. Also jetzt, alle zusammen: „Oh Tanninbaum, oh Tanninbaum, wie grün sind deine ... Werte betreffend die nationale Emissionshöchstmenge für Ammoniak!“ Könnte fast ein Ohrwurm werden.
Fotocredit: © Team "Senkung von Ammoniak-Emissionen aus Gülle durch Tannin"