Zum Inhalt springen

Sexismus hautnah erleben – Ein Fotobuch über den Alltagssexismus der Frau

die Graphische

2021/22

Erfolge bei Jugend Innovativ

2. Preis ex-aequo

Design

EUR 1.500,-


Sexismus hautnah erleben – Ein Fotobuch über den Alltagssexismus der Frau
Verbale Übergriffe im öffentlichen Raum sind schnell geschehen, aber nicht schnell vergessen. Drei Schülerinnen der Graphischen in Wien schenken dem Problem mit einem edlen Fotobuch die dringend benötigte Aufmerksamkeit.

zum TEAM-CLIP

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, heißt es immer. Eine schöne Wahrheit. Eine wenige schöne lautet, dass Worte mindestens so wehtun können wie Schläge. Beide dieser Sätze spielen eine wesentliche Rolle rund um eine Publikation dreier Diplomandinnen der Höheren graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien. Paula Polónyi, Natalie Stefanowski und Viola Victoria Voldrich haben sich gedanklich und ästhetisch mit einem Thema auseinandergesetzt, das vor fünf Jahren mit dem medialen Aufschrei „Me too!“ ins Zentrum der Weltaufmerksamkeit geriet: sexuelle Gewalt, insbesondere an Frauen.

Doch, so finden die drei Gestalterinnen des Fotobuchs „Sexismus hautnah erleben“, wird über einen Teilaspekt des Problems immer noch zu wenig gesprochen, nämlich die verbale Belästigung im öffentlichen Raum. Gemeinsam beleuchten sie einige reale Fälle ungebetener Annäherungen und anzüglicher Sprüche. Erzählt wird dabei mit Worten, aber eben auch mit Bildern. Die Betroffenen wurden interviewt, ließen sich ihr Unbehagen schildern und wurden portraitiert. In späterer Folge wurden die Orte des Geschehens besucht und fotografiert. Alles wurde in ein Fotobuch mit den geschilderten Erlebnissen designend. Das fertige Buch hebt sich durch ein aufklappbares Leporello ab, welches die Bilder größer präsentiert.

Herausgehobene Zitate („Ich konnte sieben Tage lang nicht duschen oder habe mir nichts zu essen machen können.“) stechen mit gruseligen Großbuchstaben hervor. Dass die fotografierten Frauen im Buch viel Haut zeigen, ist ein mutiges Signal gegen das typische Argument: „Hättest dich halt anständig angezogen!“ und für die so wichtige Solidarität. Die bewiesen die drei Schülerinnen nicht zuletzt untereinander in der praktischen Zusammenarbeit: Immer eingehaltene Deadlines sind nicht zu unterschätzen.

Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber