Smart Street – Nachhaltige Umgestaltung des Kaiser-Franz-Josef-Ringes in Baden
HTL Mödling
2018/19
Erfolge bei Jugend Innovativ
1. Preis Kategorie
Sonderpreis Sustainability
EUR 2.000,-
Reisepreise: International Swiss Talent Forum 2020, Nottwil (Switzerland)
„Gemma Baden“, sagten Patrick Dorn, Luca Henninger, Gabriel Pelikan und Jakob Ziegelbauer und meinten damit das Kurstädtchen unweit ihrer HTL Mödling. Dort angekommen gingen die vier Herren aber nicht etwa ins Casino oder ins Arnulf-Rainer-Museum. Sie setzten sich mit der kommunalen Baudirektion am Kaiser-Franz-Josef-Ring zusammen und berieten, wie man diesen – im doppelten Wortsinne: nachhaltig – verändern könnte.
„Smart Street“ betitelten sie ihr entsprechendes Diplomarbeitsprojekt, für das sie ein eigenes Klassifizierungssystem nach der BIM-Methode entwickelten. BIM hat nichts mit Straßenbahnen zu tun – obwohl auch eine Begrünung des Gleises der Wiener Lokalbahn und eine Umplanung einer Straßenbahnlinie mit neuen Rillenschienen vorgesehen sind. Die Abkürzung steht für „Building Information Modeling“, also eine Methode zum Planen und Optimieren von Städten.
Die vier Herren des Rings haben sich dabei so manches vorgenommen. Im Moment regiert noch der Autoverkehr, aber der wird morgen schon total von gestern sein. Die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer der Zukunft sind auf Fahrrädern und den eigenen zwei Beinen unterwegs – aufgrund des Klimawandels eine Notwendigkeit. Die aktuelle Verkehrslage durfte natürlich nicht unbeachtet bleiben. Nichts wurde dem Zufall überlassen, Emissions- und Immissionsdaten und auch der Lärmpegel genauestens berechnet. Das Ergebnis waren Pläne für Begegnungszonen und eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Grünflächen anzulegen: auf Dächern, an Fassaden und eben Straßenbahnschienen. Die Gründe fürs Grüne sind klar: Es bietet Schatten und Kühle, wenn es heiß ist, hält bei Schlechtwetter das Regenwasser auf und sieht außerdem ansprechend aus.
Als digitale Simulation wurde das gesamte Projekt bereits fertiggestellt und erstrahlt in virtueller grüner Schönheit. Für die Umsetzung in echt bedarf es jetzt noch so mancher Verhandlung und Finanzierung. Der Namensgeber des Kaiser-Franz-Josef-Rings hätte den neuen Plan gewiss mit einer Abwandlung seines All-Time-Klassikers kommentiert: „Es wird sehr schön sein, es wird mich sehr gefreut haben.“
Fotocredit: (c) VOGUS