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Stadtbad Kitzbühel-Schwarzsee

HTL Saalfelden

2014/15

Erfolge bei Jugend Innovativ

Anerkennungspreis;

EUR 500,-

 

Reisepreis London Design Festival (GB)


Stadtbad Kitzbühel-Schwarzsee
Daniel Lucic ist ein Bad-Boy. Kein „bad boy“, ein Bad-Boy. Ein Bademeister sozusagen. Aber auch ein Baumeister.

Sprung ins kalte Wasser. Der Maturant aus der HTL Saalfelden hat einen ausgeklügelten Plan entworfen, aus dem Stadtbad seiner Kindheitstage einen Ort zu machen, wo er nicht nur hingeht, nun ja, weil er es halt so gewohnt ist, sondern weil es super ist.  

Über die Auswahl an Eventsportmöglichkeiten im Bad kann Lucic nicht klagen. Wenig zu mäkeln gibt es am Badewasser selbst, dem Tiroler Schwarzsee. Wo ich jedoch schwarz seh’, stellte der Social-Designer fest, ist das Gebäude, durch das Besucherinnen und Besucher das Bad betreten. Damit sie das in Zukunft auch wirklich tun, hat Daniel Lucic ein völlig neues architektonisches Konzept entwickelt, basierend auf Materialrecherche, angeforderten Bauplänen und Kostenvoranschlägen für Einrichtung und Gerätschaften. Das aus natürlichem Holz entstandene Konstrukt soll dabei organisch die Stadt Kitzbühel mit ihrem See verbinden. Durch klare Trennung von Kalt- und Warmbereichen kann eine Seite des Gebäudes komplett auf Wärmedämmung verzichten. 

Den derzeit dastehenden rechteckigen Kubus verzerrte der junge Architekt symmetrisch in alle Richtungen. Im neuen Entwurf gehen die Räume strahlenförmig von einem zentralen Eingang aus. Daniel hat an alles gedacht: von den schwimmenden Pfählen, die das Haus auf dem moorigen Untergrund des Schwarzseeufers halten sollen, bis zum anthrazitgrauen Betonflachdach. Unter diesem sollen Büroräumlichkeiten etwa der Organisation hier stattfindender Triathlon-Meisterschaften dienen. Der Eventsportverleih soll auch im Winter von außen direkt zugänglich sein, um dann eben statt Kajaks und Paddeln Eiskunstlauf- und Eishockeyausrüstung anzubieten. Die Ästhetik, aber auch der logische Ablauf vom Betreten des Gebäudes bis zum Sprung ins kalte Wasser sollen Tourist/innen wie Einheimische ansprechen. 

Trotz Daniels Erkenntnis, dass, wie er sagt, nicht immer alle Verbesserungen wirklich besser sind, blickt Kitzbühel einer glorreichen, aber chlorarmen Zukunft nicht nur als Schi-, sondern eben auch als Badeort entgegen – wenn auch vorerst nur auf dem Papier. Not bad, Bad-Boy!