The Plastic Eater
HTL Braunau
2023/24
Erfolge bei Jugend Innovativ
Anerkennungspreis Sustainability
EUR. 750,-
All das Plastik muss weg. Es ist ja schön und gut, dass keine Plastiksackerl mehr hergestellt werden. Aber die alten sind ja immer noch da. Im Meer. Auf den Mülldeponien. Und sie wollen sich einfach nicht in Luft auflösen.
Höchste Zeit für den „Plastic Eater“. Was klingt, wie der Name eines gigantischen Fantasy-Monsters, bezeichnet in Wirklichkeit etwas denkbar Kleines: die Symbiose zwischen einem Bakterium und einem Pilz. Dürfen wir vorstellen? Rhodococcus ruber, das ist Penicillium citrinum. Peni, das ist Rhodo. Angenehm. Wollen wir zusammen was essen gehen? Mahlzeit!
Seit Anna Simonsen und Samantha Wanderer die HTL Braunau besuchen, wollen sie etwas für die Umwelt tun. Sie kultivierten den Pilz und das Bakterium und suchten nach geeigneten Nährmedien, in denen die beiden zusammenleben können. Schließlich ging es an die Fütterung – mit Proben von fünf verschiedenen Polymeren: PS, PLA, PBAT, PET und LDPE. Vor und nach dem Essen – also den Zersetzungsversuchen – wurde das Gewicht des jeweiligen Kunststoffs gemessen. Außerdem führten die beiden kulinarischen Kupplerinnen ausführliche Analysen daran durch und ermittelten sogar Schmelzpunkte und die Verteilung der molaren Masse präzise. In der Tat: Einige angewandte Methoden und Bedingungen führten tatsächlich zum Abbau von Polymeren. Die Ergebnisse können nun in die weitere Plastikforschung einfließen.
Nahezu symbiotisch verlief auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Projektteilnehmerinnen – dank fairer Aufgabenverteilung und Planung. Fertig sind die beiden Schülerinnen aber noch lange nicht. Nächster Punkt auf der Menükarte: ein Gerät, das in industriellen Prozessen zur Kunststoffzersetzung eingesetzt werden kann. Und Rhodo und Peni? Die leben indes glücklich und wohlgenährt zusammen bis ans plastikfreie Ende ihrer Tage.
Fotocredit: © aws, VOGUS / Wolfgang Voglhuber